Ex-Löwenstar Olaf Bodden: "Es geht mir schlecht"
Ex-Stürmer der Löwen Olaf Bodden ist ein Pflegefall und sitzt im Rollstuhl. Umziehen muss er auch - in eine behindertengerechte Wohnung
MÜNCHEN - Er war ein Modellathlet, 1,92 Meter groß, fast als 90 Kilo schwer, der Herr der Lüfte und des Strafraums. Jetzt sitzt Olaf Bodden im Rollstuhl. Ohne seinen elektrischen Rollstuhl kann sich der frühere Löwen-Stürmer nicht mehr fortbewegen. „Kein Mensch kann mir erklären, was mit mir genau passiert ist”, sagt Bodden. Der frühere Torjäger ist mittlerweile ein Pflegefall, ihm fehlt die Kraft aufzustehen, auch kleine, langsame Schritte sind derzeit unmöglich.
Hilfe und Unterstützung bekommt Bodden, der seit 1997 am chronischen Erschöpfungssyndrom leidet, von seiner Tochter. „Ich werde mich jetzt um einen Pflegedienst kümmern, meine Tochter kann ja nicht immer da sein”, sagt er. Auch Umziehen wird er wohl müssen, in eine behindertengerechte Wohnung. Die Löwen wollen ihm dabei unterstützen.
Bodden leidet an den Folgen einer Medikamenten-Einnahme (AZ berichtete). Rituximab heißt es und sollte dem 45-Jährigen eigentlich helfen, seine langjährige Krankheit zu bekämpfen. Doch das Gegenteil trat ein. Bodden brach zusammen, seit März braucht er Hilfe um den Alltag zu bewältigen. Nun die Pflegekraft.
„Es geht mir unverändert schlecht, ich weiß nicht, wann es wieder aufwärts geht”, sagt er. Bodden bekommt Vitamininfusionen, sie sollen sein Immunsystem unterstützen. Er isst viel Fisch, Kartoffeln und Nudeln um gegen seinen Gewichtsverlust anzukämpfen. Die Ärzte wissen im Moment auch keine Lösung, „sie empfehlen mir Geduld, mehr kann man aber wohl derzeit nicht tun”.
Mut und Zuversicht machen ihm auch seine ehemaligen Kollegen. Sein Kumpel, der 1860-Jugendchef Matthias Imhoff, hat ihm neulich das Riesenposter vorbeigebracht, mit Genesungswünschen der Fans und Spieler. „Sowas baut mich auf, ich freue mich, dass der Verein mich nicht vergessen hat.”
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