Ex-Löwe Nowak soll Polens Elf übernehmen

Der ehemalige polnische Sechzig-Spielmacher Peter Nowak ist als Smuda-Nachfolger für die Nationalmannschaft im Gespräch.
von  az

München - Robert Lewandowskis Stimme zitterte, als er den Fans zum Abschied zurief: „Danke! Und bleibt uns treu!“ Sorgen muss sich der Stürmerstar der Polen nicht. Der Abschied von den Fans nach dem bitteren Aus bei der Heim-EM wurde zu einem Triumphzug: Die Anhänger feierten die Weiß-Roten in der Warschauer Fan-Zone stürmisch. Nun heißt es für Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek: Kraft tanken für neue Taten mit Borussia Dortmund. Im polnischen Fußballverband haben die Auräumarbeiten derweil längst begonnen. Eine zentrale Rolle in diesem Prozess könnte ein Ex-Löwe spielen: Peter Nowak.

Der ehemalige Bundesliga-Kicker ist als Polens neuer Nationaltrainer im Gespräch. Der 47-Jährige wird von mehreren polnischen Medien als Kandidat für die Nachfolge von Franciszek Smuda gehandelt. Smuda hatte nach dem Vorrunden-Aus der Polen bei der EM im eigenen Land sein Amt zur Verfügung gestellt.

Nowak, der einst für Dynamo Dresden, den 1. FC Kaiserslautern und den TSV 1860 gespielt hat und Kapitän der polnischen Auswahl gewesen ist, trainierte zuletzt in der amerikanischen Profiliga MLS die Mannschaft von Philadelphia Union. In der vergangenen Woche wurde er dort entlassen. Zwischen 2007 und 2009 war er Assistenztrainer von US-Nationalcoach Bob Bradley.

Seine wohl beste Zeit als Kicker erlebte Nowak jedoch bei den Löwen. Zwischen 1995 und 1998 trug er in 95 Spielen das Dress des TSV und erzielte dabei 15 Treffer. 1996 wurde er sogar zum besten Spielmacher der Bundesliga gewählt, außerdem in seiner Heimat Polen zum Fußballer des Jahres und zum Kapitän der Nationalmannschaft. In 24 Länderspielen erzielte er drei Tore für sein Land und wurde für seine Erfolge sogar mit dem Verdienstorden der Republik Polen ausgezeichnet. Im Alter von 34 Jahren wechselte der Mann aus Pabianice in die US-Profiliga und ließ bei Chicago Fire noch vier Spielzeiten lang seine aktive Karriere ausklingen.

Nun geht es für ihn womöglich wieder zurück in die Heimat. Als weitere Kandidaten und Konkurrenten um den Job des Nationaltrainers werden der Israeli Avram Grant, der ehemalige Teammanager von Champions-League-Sieger FC Chelsea, und Orest Lenczyk, derzeit Trainer bei Slask Breslau, gehandelt.

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