Ex-1860-Trainer in Not: Sorge um Lorant

Haus weg, Ehe kaputt: Der Ex-Trainer der Löwen steht vor dem Ruin. Jetzt sorgen sich seine ehemaligen Weggefährten um ihn.
F. Cataldo, M. Plein |
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Im Internet wird Lorants Haus zum Verkauf angeboten: 258 Quadratmeter Wohnfläche für 599.000 Euro.
AZ-Screenshot 4 Im Internet wird Lorants Haus zum Verkauf angeboten: 258 Quadratmeter Wohnfläche für 599.000 Euro.
Trauriges Kapitel in Lorants Leben: Er muss aus seiner Villa ausziehen
Daniel von Loeper 4 Trauriges Kapitel in Lorants Leben: Er muss aus seiner Villa ausziehen
Das war Lorants Villa. Der ehemalige 1860-Coach musste das Haus räumen
Daniel von Loeper 4 Das war Lorants Villa. Der ehemalige 1860-Coach musste das Haus räumen
Früher war Lorant hier oft Gast – mittlerweile kommt er nur noch selten: Das Gasthaus Akropolis.
Daniel von Loeper 4 Früher war Lorant hier oft Gast – mittlerweile kommt er nur noch selten: Das Gasthaus Akropolis.

München - Zwei Plastiktüten soll Werner Lorant dabei gehabt haben, als er im Sommer 1992 seinen Dienst beim TSV 1860 antrat. Ex-Präsident Karl-Heinz Wildmoser (†) benutzte dieses Bild gerne. Es sollte heißen: Lorant war am Ende, bevor er zu den Löwen kam. Einstiger Uefa-Cup-Sieger mit Eintracht Frankfurt zwar, aber finanziell am Ende.

Nun, ein bisschen mehr als zwei Tüten wird’s schon brauchen, um Lorants derzeitige Besitztümer unterzubringen. Auch wenn Lorant gerade wieder fast alles verloren hat, was ihm lieb war: Das Haus in Oberdorfen? Futsch, längst zwangsversteigert, am Montag wurde Lorant zwangsgeräumt. Die Ehe? Nach 30 Jahren gescheitert. „Ja, Doris und ich sind nicht mehr zusammen”, sagte Lorant in „Bild”. Doris und die Kinder Tobias und Timo sind bei Bekannten untergekommen, Lorant wohnt derzeit im Hotel.

Zum zweiten Mal steht Lorant vor dem Scherbenhaufen einer Karriere, die so laut, wild und spektakulär war wie Lorant eben ist. Viel ist nicht mehr übrig von seinem Vermögen – obwohl er auch nach seinem Rauswurf bei den Löwen 2001 und während seiner Wanderjahre mit 13 Trainerstationen gut verdient hat. Aber glücklich wurde er ohne 1860 nicht mehr.

Und nun ist er auch noch allein. „Ich möchte jetzt nichts als meine Ruhe haben. Denn ich will und muss mir klar darüber werden, wie mein nächster Lebens-Abschnitt aussehen wird”, sagte Lorant, der schon länger mit einem Umzug nach Würzburg oder einer Rückkehr in die westfälische Heimat liebäugelt.

Die alten Weggefährten, die Lorant so viel zu verdanken haben, machen sich Sorgen um ihn. Die AZ sprach mit einigen von ihnen:

 




Löwen-Coach Reiner Maurer (1992 bis 1995 Spieler unter Lorant, später in seinem Trainerstab): „Das tut mir sehr leid für ihn. Es tut uns allen leid für ihn. Er hat Großes für 1860 geleistet. Ich kam immer gut mit ihm aus. Wie es jetzt um ihn steht, das ist ganz bitter. Aber es gibt im Leben noch dramatischere Schicksale.”

 

 


 

U-23-Trainer Bernhard Winkler (1993 bis 2001 Lorants Spieler): „Es ist tragisch, wie es um ihn steht. Ich finde es schade, dass sich viele darüber freuen. Mir tut das extrem leid. Aber ich habe keine Angst, dass er keinen Ausweg finden wird. Wenn die Zeit da ist, werde ich mich mit ihm zusammensetzen und überlegen, ob ich etwas für ihn tun kann.”

 


 

Jugendkoordinator Matthias Imhof (1993 bis 1995 Lorants Spieler): „Es tut weh, das zu hören. Das hat er nicht verdient. Ich finde es schade, dass er sich nicht helfen lassen will. Werner Beinhart, das war er früher und das ist er noch heute. Man kann nur hoffen, dass es mit ihm bergauf geht. Im Moment ist er sehr verbittert."

 


 

Sportkoordinator Florian Hinterberger: „Es ist dramatisch, wie sehr es ihn jetzt erwischt hat. Ich kann nur hoffen, dass er da irgendwie einen Weg herausfindet. Aber er war immer ein Kämpfer."

 




Ex-Keeper Michael Hofmann (1998 bis 2001 Lorants Spieler): „Mich nimmt sein Schicksal sehr mit. Ich habe ihm viel zu verdanken, er hat mich zum Bundesligaspieler gemacht und mir einen Traum erfüllt. Seine Karriere ist so gut wie vorbei, daher macht man sich schon Sorgen, wie es mit ihm weitergeht. Er steht jetzt vor einer ganz großen Aufgabe, die er sich selbst eingebrockt hat.”

 

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