Es wernert wieder bei 1860

Reiner Maurer erhält bei den Löwen einen neuen Vertrag bis Sommer 2013 und freut sich: „Ich bin der erste Trainer nach Lorant, dessen Vertrag zweimal verlängert wurde”
von  Marco Plein
Löwen-Trainer Reiner Maurer
Löwen-Trainer Reiner Maurer © Rauchensteiner/AK

MÜNCHEN Gegen eine Wiederholung der Ereignisse hätte Reiner Maurer bestimmt nichts einzuwenden. Denn nachdem der Vertrag des Löwen-Trainers zum Ende der vergangenen Saison (es war Karfreitag, der Nachmittag vor dem 31. Spieltag) um ein Jahr verlängert wurde, ließ 1860 tags darauf ein krachendes 3:0 gegen Aufstiegskandidat Fürth folgen. Nun haben die Löwen erneut den Vertrag mit ihrem Trainer verlängert – diesmal schon viel früher: Noch vor dem ersten Spiel des Jahres haben sie die Zusammenarbeit mit Maurer bis Sommer 2013 verkündet.

„Wenn wir dieses Mal am Tag danach wieder so ein Spiel hinlegen, wäre das natürlich optimal für uns”, sagte Maurer am Sonntag in bester Laune. „Wir haben große Ziele hier bei 1860. Und ich bin bereit, diese Ziele anzugehen. Vor den Verhandlungen musste ich nicht groß überlegen: Mein Ziel war es ganz klar, hier weiter Trainer zu sein. Der Druck ist hier höher als woanders – aber dem stelle ich mich gerne.”

Nachdem 1860 am Donnerstag mit Sportchef Florian Hinterberger bis 2013 verlängert hatte und die AZ bereits am Freitag über die nun ebenfalls zeitnah erfolgende Einigung mit Maurer spekuliert hatte, trafen sich Hinterberger, Maurer und Geschäftsführer Robert Schäfer am Freitag in der Geschäftsstelle und einigten sich auf die Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit. Schäfer, bisher nicht als Maurer-Freund aufgefallen, lobte den Fußballlehrer dafür, auch unter schwierigen Bedingungen „immer die notwendige Ruhe” auszustrahlen, gleichzeitig die „entsprechende Entschlossenheit” zu verkörpern, insgesamt „einfach erfolgreich” zu sein.

Seit Maurer im Sommer 2010 als Nachfolger von Ewald Lienen antrat, holte er in 53 Ligaspielen 84 Punkte (1,58 Zähler pro Spiel). Angesichts der ständigen Unruhen bei 1860 ein respektables Ergebnis. „Die eineinhalb Jahre waren eine schwere Zeit, das war für einen Trainer nicht förderlich”, sagt Maurer. „Trotzdem bin ich nach Werner Lorant der erste Trainer, dessen Vertrag zwei Mal verlängert wurde. Das ist eine Auszeichnung, eine Ehre, und das zeigt, dass der Verein viel Vertrauen in mich legt. Ich will jetzt dazu beitragen, uns näher an die erste Liga heranzubringen. Irgendwann will ich uns auch in die erste Liga bringen.”

Zwar plant 1860 die Rückkehr in die Bundesliga noch nicht in diesem Jahr, doch ein bisschen hoffen sie, schon in den restlichen 15 Rückrundenspielen noch mal oben angreifen zu können. Nachdem am Wochenende sowohl St. Pauli als auch Düsseldorf und Fürth gepatzt haben, sagt Maurer mit Blick auf das Spiel am Montagabend (20.15 Uhr) gegen Energie Cottbus, in dem 1860 mit einem Heimsieg die Lücke nach oben verkleinern kann: „Natürlich werden die Topteams auch Federn lassen. Wir wollen unsere gute Serie vor Weihnachten (13 Punkte aus fünf Spielen, d. Red.) fortsetzen und näher oben heranrücken. Wir haben ein Hoch, und das gilt es auszubauen. So lange wie möglich. Trotzdem wird es sehr schwer. Am Ende wird eine Rekordmarke für den dritten Platz nötig sein.”

Auch wenn das erste Heimspiel des Jahres aufgrund der eisigen Temperaturen (Maurer: „Mir macht das nichts, ich bin aus dem Allgäu”) nur wenig Zuschauerinteresse wecken dürfte, stimmt der Ausblick auf die kommenden Wochen den Löwen-Coach zuversichtlich. Denn mit Düsseldorf, St. Pauli und Fürth empfangen die Sechzger die Topteams in naher Zukunft allesamt daheim, Maurer findet: „Wir haben Grund, guten Mutes nach vorne zu blicken. Wir ziehen alle an einem Strang und können die Zukunft planen. Es ist sehr gut, dass alles so schnell geklärt wurde.”

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