Erstes Endspiel für Funkel
München - Es fällt schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Doch die Realität kennt eben kein Erbarmen: Wenn der TSV 1860 am Freitag im Flickerlteppich, den die Zuschauerränge der Allianz Arena bei Spielen der Löwen mittlerweile darstellen, gegen Aalen spielt (18.30 Uhr, Sky live), geht es wieder gegen einen Klub, der in der Tabelle vor ihm steht. Der Tabellenzehnte empfängt den Achten.
Für die Löwen geht es in dieser Saison mal wieder im Grunde um nichts mehr. Der Traum vom Aufstieg verbietet sich, und nach unten sollte bei acht Zählern Abstand auch nichts mehr passieren. Und doch sagt Trainer Friedhelm Funkel: „Noch nie war ein Sieg wichtiger.“ Für die Löwen oder für ihn?
Funkel: „Wir haben von vier Spielen nach der Winterpause noch kein Spiel gewonnen, der Abstand nach unten wird nicht größer. Ein Sieg würde helfen.“ Der 60-Jährige ist zu lange im Geschäft, als dass er die Mechanismen nicht kennen würde. Mechanismen, die bei 1860 ohnehin und bei Präsident Gerhard Mayrhofer im Besonderen sehr schnell greifen können. Nach der urplötzlichen (und überhasteten) Freistellung von Sportdirektor Florian Hinterberger letzten Freitag am Tag vor dem Spiel gegen Sandhausen scheint alles möglich bei 1860. Auch, dass das Spiel gegen Aalen für Funkel schon sein persönliches Endspiel sein könnte bei 1860. Wie würde Mayrhofer reagieren, wenn die Löwen nicht gewinnen am Freitag, gar verlieren?
Würde es das dann gewesen sein für Funkel? „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich denke nur daran, dass wir endlich wieder gewinnen. Alles andere kann ich sowieso nicht beeinflussen“, sagte Funkel. Routiniert, aber nicht kämpferisch. Es ist kein Geheimnis, dass sich das Verhältnis zwischen Trainer und Präsident abgekühlt hat zuletzt, als „Geschenk für diesen Verein“ hat Mayrhofer Funkel schon länger nicht mehr bezeichnet.
Funkel beteuert zwar, dass er oft mit Mayrhofer rede und der Präsident auch auf ihn höre. Aber er hat die Unberechenbarkeit des Präsidenten auch schon kennengelernt. „Wir haben vereinbart, dass wir uns bis Ende des Monats zusammensetzen, um über eine weitere Zusammenarbeit zu sprechen“, sagt der Trainer.
Vielleicht auch schon am Sonntag?