Erster Heimsieg! Einstand nach Maß für von Ahlen

Der TSV 1860 München hat im ersten Spiel unter Markus von Ahlen den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Doch Ricardo Moniz war dennoch omnipräsent.
von  Marc Merten
Toller Einstand von Löwen-Trainer Markus von Ahlen - sein Team besiegt Fürth mit 2:0!
Toller Einstand von Löwen-Trainer Markus von Ahlen - sein Team besiegt Fürth mit 2:0! © AZ-Montage | dpa; Imago

München - Ilie Sanchez rutschte jubelnd über den Rasen. Von hinten fielen ihm die Mannschaftskollegen um den Hals. An der Seitenlinie warf sich Markus von Ahlen seinem Co-Trainer Filip Tapalovic in die Arme. Das Tor des Spaniers zum 2:0 (1:0)-Sieg gegen Greuther Fürth bedeutete den ersten Heimsieg des TSV 1860 in dieser Saison sowie das erste Spiel ohne Gegentor.

Es war auch der erste Dreier unter Markus von Ahlen. „Wenige Veränderungen“ hatte der neue Cheftrainer der Löwen angekündigt. Es war der große Bluff des „alten und neuen Trainers“, wie von Ahlen von Stadionsprecher Stefan Schneider angekündigt worden war. Der Bluff ging auf.

Bülow, Bedia, Weigl und Adlung: Gleich vier Neue warf der 43-Jährige gegen die Franken ins Spiel. In der taktisch identischen Grundformation aus der Ära Moniz, dem 4-3-3, agierten die Löwen aggressiv und mutig. Adlung wirbelte auf den Außenbahnen, Weigl zog die Fäden und Mittelfeld und hinten räumte Bülow alles und jeden aus dem Weg, der dem Tor von Stefan Ortega zu nahe kam.

Die Belohnung erfolgte nach exakt fünf Minuten. Rubin Okotie gewann ein Kopfballduell vor dem Fürther Strafraum. Der Ball gelangte zu Adlung. Dieser flankte zentimetergenau auf den bereits wieder gestarteten Okotie. Und der Torjäger vom Dienst schoss elegant zu seinem sechsten Saisontor ein.

Der 2:0-Sieg der Löwen hier im AZ-Ticker zum Nachlesen!

Die Löwen brannten ein wahres Feuerwerk ab. Sinnbildlich war der Einsatz von Valdet Rama in Minute 19. Ihm sein Gegenspieler Tom Weilandt für einmal entwischt. Doch der Albaner hetzte hinter ihm her und stellte ihn noch an der Strafraumgrenze. „Wir waren von der ersten Sekunde an wie besessen“, beschrieb von Ahlen später das Spiel seiner Mannschaft. „Unsere Jungs waren heute darauf erpicht, etwas gut zu machen.“

Das gelang. Sechzig dominierte Fürth vor 18.300 Zuschauer in der Allianz Arena über weite Strecken der Partie, überstand die Drangphasen der Kleeblätter schadlos und hatte im entscheidenden Moment das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite und einen starken Ortega im Tor.

Als nach 55 Minuten ausgerechnet Bülow wegen einer Platzwunde behandelt werden musste, stürmte Thomas Pledl alleine auf Ortega zu. Doch die Nummer eins behielt die Ruhe und rettete mit einer starken Parade die Führung. Anschließend schalteten die Löwen wieder einen Gang hoch und Sanchez erzielte mit einem herrlichen Lupfer das entscheidende 2:0 (74.).

Die Löwen in der AZ-Einzelkritik nach dem Erfolg gegen Fürth!

Der Rest war Jubel pur – und viel Lob für einen Mann, der vor zwei Tagen noch als Grund allen Übels bei den Löwen gegolten hatte: Ricardo Moniz.

Kapitän Chris Schindler erklärte: „Wir haben versucht, seine Gedanken fortzusetzen. Es war klar zu erkennen, dass es die Linie war, die Ricardo Moniz vorgegeben hat.“ Torschütze Okotie sprach von „Moniz’ Handschrift“, die man gesehen habe. Und auch Markus von Ahlen richtete sich noch einmal an seinen Vorgänger: „Ricardo Moniz hat mit seiner Arbeit, die er hier geleistet hat, einen hohen Anteil an diesem Sieg.“

Zwei Tage nach der Entlassung des Niederländers schwebte dessen Geist also noch immer durch die Allianz Arena. Dieses Mal brachte er aber Glück. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, damit wir das Schiff auf Kurs bringen“, stellte von Ahlen stellte klar. Er wolle den gemeinsam eingeschlagenen Weg zum Erfolg führen. Mit dem Sieg gegen Fürth haben die Löwen den ersten Schritt gemacht.

 

 

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