Erste Löwen-Pleite: Der letzte Tick (fehlt)

Beim 0:3 in Berlin bekamen die Münchner Löwen von der Hertha ihre Grenzen aufgezeigt. Die AZ beleuchtet, was besser werden muss, um ganz oben zu landen.
Marco Plein |
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MÜNCHEN - Treffender hätte man diesen ernüchternden Ausflug nach Berlin nicht beschreiben können. "Es hat batsch, batsch gemacht, dann war die Sache vorbei." So beschrieb Florian Hinterberger, der Sportchef des TSV 1860, die erste Niederlage seiner Mannschaft in der nun schon mehr als zwei Monate alten Saison.

Im neunten Spiel waren die Löwen zum ersten Mal in dieser Runde das schwächere Team, das letztlich klare 0:3 bei Hertha BSC wussten sie daher zu akzeptieren. "Es gibt so Tage", erklärte Trainer Reiner Maurer, "da hat man einfach kein Glück. Und da muss man eine Niederlage hinnehmen. Aber davon geht die Welt für uns jetzt nicht unter."

Dass sich die Löwen über die Pleite beim Aufstiegsfavoriten Nummer eins nur kurz ärgerten, hatte seinen guten Grund: Fast eine Stunde lang hielten sie nach den zuvor so starken Spielen (2:0 in Ingolstadt, 4:0 gegen Sandhausen) auch in der Hauptstadt prima mit, erst dann brachen sie ein und begingen Fehler, "die eine Mannschaft wie Hertha natürlich sofort bestraft", wie Maurer am Sonntag rückblickend erkannte. "Aber das hat auch seine gute Seite. Von so einem Gegner bekommt man mal aufgezeigt, was man noch verbessern muss."

Die Löwen sind dran an der Spitze der Liga, vor dem Trip nach der Berlin waren sie Dritter, dorthin können sie bald wieder zurückklettern (die nächste Gegner sind Aue, Cottbus und St. Pauli). Doch zunächst fehlt 1860 der letzte Tick zur Spitze - die AZ zeigt, woran es bei den Löwen auf ihrem Weg nach ganz oben in der zweiten Liga noch fehlt:

Cleverness: Natürlich bieten sich in einem Spiel wie bei Hertha BSC nicht viele Chancen. Doch die Löwen hatten zwei Mal die gute Gelegenheit, in Führung zu gehen. Doch sie ließen sie aus: Erst knallte Halfar einen vom Ex-Bayern-Keeper Thomas Kraft brillant gehaltenen Ball an den Pfosten, dann verpatzte Benny Lauth eine Riesenchance.

Maurer haderte: "So etwas muss man nutzen. Das Spiel hätte dann für uns einen ganz anderen Verlauf genommen." Vor allem von Lauth, der in zwei Wochen daheim gegen Aue sein 140. Zweitligaspiel macht und damit mit seinen Erstligaeinsätzen gleichzieht, hätte sich Maurer mehr versprochen: "Normalerweise nutzt er solche Momente konsequenter." Auch beim 0:0 in Kaiserslautern vor einigen Wochen hatte 1860 gute Chancen zur Führung, auch dort ließ man sie liegen. Maurer: "Man muss sein Glück in engen Spielen auch mal erzwingen."

Überzeugung: Die Löwen haben sich in den letzten Wochen viel Glauben an die eigene Stärke erspielt. Vor dem Duell in Berlin sah sie zum Beispiel Daniel Bierofka "auf Augenhöhe" mit Hertha. Doch das volle Vertrauen, auch in der Hauptstadt einen Sieg erreichen zu können, ließ 1860 vermissen. "Es sah so aus, als ob wir zu wenig Überzeugung ausstrahlen würden", gestand Hinterberger. "Wir sind in einem Entwicklungsprozess. In den letzten Wochen haben wir Schritte in die richtige Richtung gemacht. Aber bis man dort angekommen ist, wo man hin will, dauert es eben eine Weile."

Sicherheit: Die ganze Saison über stand die Defensive der Löwen äußerst robust. Klar, oft war bei den Zu-Null-Spielen auch etwas Glück dabei (in Kaiserslautern, in Bochum). Dass Maurers Team aber nur drei Gegentore bis zum Trip nach Berlin kassiert hatte, das war aller Ehren wert.

Nun kamen drei weitere Tore und die Erkenntnis hinzu, dass man für hektische Phasen noch nicht erprobt ist. "Nach dem ersten Tor haben wir die Kontrolle verloren, das hat mich an letzte Saison erinnert", sagte Hinterberger. Und Maurer erklärte: "Gerade gegen Spitzenteams muss man in deren Drangphasen noch energischer sein. Aber wir lernen daraus."

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