Erst Burghausen, dann Halle: Wegweisende Woche für den TSV 1860 und Michael Köllner

Nach der durchwachsenen Leistung gegen Meppen steht für den TSV 1860 eine entscheidende Woche an: Im Toto-Pokal bei Wacker Burghausen ist patzen verboten, am Sonntag geht es dann zu Lieblingsgegner Halle.
von  Bernhard Lackner
Löwen-Coach Michael Köllner war zuletzt nicht immer zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaft.
Löwen-Coach Michael Köllner war zuletzt nicht immer zufrieden mit den Leistungen seiner Mannschaft. © IMAGO / Fotostand

München - Wer die Homepage des TSV 1860 aufruft, der wird auch drei Tage nach dem enttäuschenden Remis gegen den SV Meppen (1:1) mit dem bitteren Fazit vom vergangenen Wochenende begrüßt. "Zwei verlorene Punkte!", steht dort schwarz auf weiß geschrieben, dazu das Foto eines konsternierten Richard Neudecker.

Das Unentschieden gegen die Emsländer war bereits die vierte Punkteteilung der laufenden Saison. Zwar verlieren die Löwen kaum - bislang steht nur eine Saisonniederlage zu Buche -, doch erst zwei Saisonsiege aus den ersten sieben Spielen sind gemessen an den eigenen Erwartungen auch ein bisserl zu wenig.

Toto-Pokal: Den TSV 1860 erwartet eine schwere Aufgabe

"Wir schaffen es einfach nicht, in Gänze ein gutes Spiel zu machen und unsere Leistung abzurufen", analysierte Köllner nach der Partie gegen Meppen am Samstag. Es gehe jetzt darum, "die Woche an unserem Spiel zu feilen. Es ist einfach nicht hundertprozentig gut". Schön langsam sollten die Löwen in Schwung kommen, das wissen sie selbst auch.

Die gute Nachricht: Schon am Mittwoch bietet sich im Toto-Pokal bei Regionalligist Wacker Burghausen (19 Uhr/Löwen-TV und im AZ-Liveticker) die Möglichkeit, den stockenden Motor wieder besser ins Laufen zu bekommen. "Wir freuen uns darauf! Das wird ein attraktives Pokalspiel mit vielen Zuschauern und einer tollen Atmosphäre", sagt Köllner mit Blick auf das Achtelfinale im Landespokal.

Anders als in den ersten beiden Runden, als es die Löwen mit den unterklassigen Gegnern SV Birkenfeld und BSC Saas Bayreuth zu tun hatten, wartet nun eine deutlich schwerere Aufgabe auf die Münchner. Beide Klubs trafen bereits in der Saisonvorbereitung aufeinander, damals setzten sich die Löwen mit 4:2 durch.

Köllner stellt klar: In Burghausen "können wir nicht experimentieren"

Auch am Mittwoch wird ein Sieg das klare Ziel für die Sechzger sein. Ein Aus würde nicht nur die Großwetterlage an der Grünwalder Straße deutlich düsterer gestalten, sondern würde auch bedeuten, dass sich die Löwen nicht mehr über den Toto-Pokal für die lukrative erste Runde im DFB-Pokal in der kommenden Saison qualifizieren können. Patzen verboten!

"Da können wir nicht experimentieren, sondern brauchen eine erfahrene Mannschaft, um dort zu gewinnen", meinte Köllner nach der Videoanalyse des Gegners und kündigte an, eine Mannschaft aufzustellen, "das so auch am Sonntag in Halle spielen könnte".

Apropos Halle: Das Auswärtsspiel bei den Hallensern könnte für Sechzig zum genau richtigen Zeitpunkt kommen. Die Löwen konnten die vergangenen vier Partien gegen den HFC allesamt gewinnen, in der vergangenen Saison setzte sich 1860 mit 6:1 und 4:0 durch. Zudem hat das Team von Trainer Florian Schnorrenberg derzeit mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen und muss ganze sieben langfristige Ausfälle verkraften.

Massive Verletzungsprobleme: Löwen-Gegner Halle wird auf Transfermarkt aktiv

Zuletzt setzte es eine böse 0:6-Pleite im Testspiel gegen Erzgebirge Aue. Als Reaktion auf die Verletzungsmisere wurde am Dienstag die Verpflichtung des vereinslosen Ex-Rostockers Jan Löhmannsröben bekanntgegeben.

Mit zehn Punkten belegen die Löwen aktuell Platz elf in der Tabelle, der Rückstand auf die Aufstiegsplätze beträgt überschaubare vier Punkte. Um den Abstand zu den oberen Plätzen nicht schon früh in der Saison zu groß werden zu lassen, wäre ein Sieg in Halle enorm wichtig. Davor steht aber noch die schwierige Pflichtaufgabe im Toto-Pokal an. Es sind richtungsweisende Tage für Sechzig.

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