Erst aufsteigen, dann gibt’s einen Sportdirektor

Trainer Bierofka erhält einen Kaderplaner und Chefscout. Jürgen Jung aus dem NLZ wird es. Sechzigs Geschäftsführer Markus Fauser stellt derweil Wintertransfers in Aussicht – und schweigt über seine Zukunft.
Patrick Mayer |
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Daniel Bierofka und Markus Fauser: Beide basteln schon fleißig an der Zukunft des TSV 1860 München.
Rauchensteiner/Augenklick Daniel Bierofka und Markus Fauser: Beide basteln schon fleißig an der Zukunft des TSV 1860 München.

München - Das erste Halbjahr des Abenteuers Regionalliga Bayern neigt sich für die Löwen dem Ende entgegen. Auf dem Trainingsgelände wird ab Mitte Dezember vier Wochen lang Ruhe einkehren.

Für die Geschäftsstelle des TSV 1860 trifft indes das komplette Gegenteil zu. Es gilt, die kommende Saison zu planen, mit Weitsicht und bedachter als in der Vergangenheit. Chefcoach Daniel Bierofka hatte zuletzt mit Nachdruck einen Sportdirektor gefordert, der ihn dabei unterstützen soll.

Aber: Der 38-Jährige wird sich gedulden müssen. "Seine Stellungnahme war, dass wir in der Regionalliga erstmal nichts machen werden", erzählte Bierofka der AZ von Gesprächen mit Geschäftsführer Markus Fauser. Derweil bekommt der Trainer dagegen den geforderten Chefscout und Kaderplaner.

Jürgen Jung wird Chefscout

Wie die AZ erfuhr, wird Jürgen Jung aus dem Nachwuchsleistungszentrum diesen Job künftig übernehmen. Die Umsetzung der Lösung ist originell. So bleibt der im Sommer vom FC Bayern zurückgekehrte Jung weiter als NLZ-Mitarbeiter beim e.V. angestellt, wohl, um der ohnehin klammen KGaA keine weiteren Kosten aufzubürden. Konsolidierung à la Giesing, sozusagen.

"Für mich war erstmal wichtig, dass ich mit ihm jemanden habe, der Kaderplaner und Chefscout wird. Vor allem wird er das zeitnahe, damit wir planen können", erzählte Bierofka der AZ weiter, "damit wir uns täglich austauschen können. Es war mir einfach wichtig, dass ich einen Ansprechpartner habe, wenn es an die Planung des Kaders geht".

Den gewünschten Partner für Sichtung und Werbung von Spielern hat Biero damit. In der Sportdirektorenfrage wird dagegen vor der kommenden Saison wohl nichts passieren. Und auch dann soll es laut dem Löwen-Coach davon abhängen, in welcher Liga die Sechzger künftig spielen. "Bis Winter wird nichts passieren. Sollten wir in der Regionalliga bleiben, wahrscheinlich auch nichts", sagte Bierofka und erklärte: "In der 3. Liga bräuchten wir aber einen Sportdirektor, das weiß er (Fauser, d. Red.) auch. Momentan reicht es mir, wenn wir einen Kaderplaner und Chefscout haben." Auch das Anforderungsprofil an einen Sportdirektor umschrieb der 38-Jährige: "Mir ist wichtig, dass man nicht irgendjemanden dahinsetzt, sondern jemanden, der wirklich zum Verein passt, der gut vernetzt ist, teamfähig und hier keine One-Man-Show abzieht."

Was wird aus Markus Fauser?

Es sind Kriterien, die auf Geschäftsführerebene auf Fauser zutreffen. Der Löwen-Boss hatte sich zuletzt merklich im Hintergrund gehalten, sprach nun aber über die kommende Saison. "Wir machen jetzt die Kaderplanung für das nächste Jahr, entweder für die Regionalliga oder die 3. Liga. Wir werden zweigleisig planen", erklärte der Schwabe. Schon im Winter sei indes genügend Budget für Neuzugänge vorhanden. "Ich habe schon mal gesagt, dass sich ein Schwabe immer ein Puffer vorbehält. Wenn es die Möglichkeit gibt, jemand vernünftig in den Kader passt, können wir uns verstärken", meinte Fauser.

Fragen zur eigenen Zukunft wich er indes beharrlich aus. Etwa, ob schon im neuen Jahr sein Job in Giesing erfüllt – und damit beendet – sei. "Mir macht es unheimlich viel Spaß hier. Wenn man was bei 1860 macht, kann man das nicht nur als Job betrachten. Da ist viel Herzblut dabei", erzählte er und erklärte gleichzeitig mit Blick auf seinen eigentlichen Arbeitgeber, eine Stuttgarter Kanzlei: "Aber ich habe natürlich einen anderen Job, ganz klar."

Ist also schon im Januar Schluss? Fauser hielt sich bedeckt. Nur so viel: Er gehe fest davon aus, dass Sechzig auch einen Drittligaetat stemmen könne, sagte der Geschäftsführer, er arbeite an den Bedingungen dafür. Doch wer soll die Löwen künftig führen, sollte er Giesing wieder verlassen?

Einen möglichen Nachfolger zu suchen sei nicht seine primäre Aufgabe, meinte Fauser auf AZ-Nachfrage vielsagend. Die Cheffrage wird die Giesinger wohl absehbar wieder beschäftigen.

Lesen Sie hier: Bierofkas Taktik-Frage: Torgefahr oder doch Lückenfüller?

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