"Er hat sein Geld verloren": Umstrittener Vereinsboss bemitleidet TSV-1860-Investor Ismaik

München/Berlin - Wenn es im deutschen Fußball jemanden gibt, dem die 50+1-Regel noch mehr gegen den Strich geht als Hasan Ismaik, dann ist es wohl Martin Kind. Der erfolgreiche Unternehmer und langjährige Chef von Hannover 96 hat über Jahre hinweg für eine Abschaffung gekämpft – allerdings ohne Erfolg.
Zuletzt nahm Kind im Rahmen des "Big Bang KI Festivals" an einer Podiumsdiskussion über 50+1 teil und nannte 1860-Investor Ismaik als abschreckendes Beispiel für Investoren, die durch die Regelung in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt würden. "Der arme Mann tut mir leid. Er ist Opfer dieser 50+1-Regel geworden", sagte Kind.

Kind über Ismaik: "Er tut mir leid, er hat sein Geld verloren"
Der langjährige Hannover-Boss weiter: "Man kann sagen: Der war doof, und er war auch doof, dass er es gemacht hat. Wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er es mit Sicherheit nicht gemacht. Er kommt von einer ganz anderen Denkkultur, er konnte sich so einen Blödsinn gar nicht vorstellen. Er tut mir leid, er hat sein Geld verloren, das weiß er, und es ist ein Chaos im Ergebnis."
Große Hoffnung, dass das Bundeskartellamt 50+1 kippen werde, hat derweil Kind nicht. "Das ist eine Behörde. Es kann manipuliert werden. Meine Hoffnung auf das Kartellamt ist relativ reduziert", so der 80-Jährige.
Kind weiter: "Wir haben keinen wettbewerbsgleichen Markt. Er ist verzerrt ohne Ende. Unter diesen Rahmenbedingungen haben wir keine Chance, je an den FC Bayern heranzukommen."
Kind: Watzke hat "einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet"
Der Unternehmer fordert seit Jahren eine Öffnung der deutschen Profiklubs für mehr Kapital. Deshalb wollte er als Mehrheitsgesellschafter bei Hannover 96 auch eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erhalten, die den Einfluss externer Geldgeber begrenzt. Und deshalb war er auch für den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga, der zu Beginn des Jahres nach massiven Fanprotesten scheiterte.
"Das müssen mir die Verantwortlichen der Zukunft mal erklären, wie sie nur irgendeine Entscheidung durchsetzen wollen", sagte Kind: "Sie haben das Signal gegeben: Wenn ihr Bälle genug habt und laut genug seid, dann werden wir jede Reform nicht mehr durchführen." Der DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke habe mit dem Stopp des Investoren-Deals "einen Riesenschaden im deutschen Fußball angerichtet".