Endlich erlöst! Löwen siegen in Düsseldorf
DÜSSELDORF - Die Löwen können auswärts also doch noch gewinnen: Der TSV 1860 München besiegte am Sonntag Fortuna Düsseldorf verdient mit 2:1 (0:1). Rakic leitete mit seinem vierten Saisontor die Wende ein.
Einige sanken vor Freude auf die Knie, andere fielen sich in die Arme. Lange nicht mehr gesehen, solche Szenen bei 1860. Und auch nicht solch ein Spiel. Die Löwen durften gestern nach ihrem ersten Auswärtssieg nach 187 Tagen feiern. 2:1 gewannen bei Fortuna Düsseldorf, wo sie zuletzt 1967 gewonnen hatten.
Und wie wichtig war dieser Sieg! Statt nach vier Spielen schon mitten im Abstiegskampf zu stecken, kann der Blick nun nach oben gehen.
Trainer Reiner Maurer wie in Düsseldorf wie erwartet Florin Lovin und Aleksandar Ignjovski in die Mannschaft geholt. Sie sollten im im zentralen Mittelfeld für Ruhe und Sicherheit sorgen – was, mal abgesehen von Lovins Aussetzer bei seinem Eigentor-Kopfball zum 0:1 kurz vor der Pause, ganz gut klappte. Mate Ghvinianidze kehrte nach seiner Verletzungspause wieder in die Abwehrzentrale zurück – und machte das ordentlich.
Die Löwen begannen enorm aggressiv und hielten den Ball weitgehend vom eigenen Tor fern. Allerdings unterliefen ihnen immer wieder individuelle Patzer, mit denen sie die Düsseldorfer erst ins Spiel brachten; wer weiß, ob die schwachen Fortunen ohne diese freundliche Unterstützung der Löwen überhaupt etwas zustande gebracht hätten.
Bezeichnend, dass es dann auch die Löwen waren, die Düsseldorf in Führung brachten. Genauer gesagt, ein Löwe, Florin Lovin. Nach einer Ecke von rechts köpfte der Rumäne den Ball wuchtig ins eigene Tornetz (44.). Ein schöner Kopfball – wenn er aufs andere Tor gegangen wäre. Lovin stand danach wie paralysiert zwischen den Pfosten, ein Mannschaftskamerad nach dem anderen lief auf ihn zu und tröstete ihn. So stapften die Löwen frustriert in die Kabine. „Das war ein schwerer Schlag für uns kurz vor der Halbzeit“, bekannte Maurer. „Wir mussten die Mannschaft in der Halbzeit aufbauen.“
Das klappte gut. Schon kurz nach Wiederbeginn jubelten sie. Kapitän Daniel Bierofka hob beim Freistoß den Ball so präzise vors Fortuna-Tor, dass ihn Djordje Rakic nur noch einköpfen brauchte (49.). Schon das vierte Saisontor des Serben. „Das hat mich sehr Freude, dass wir so schnell wieder ins Spiel gekommen sind“, so Maurer. Und nur drei Minuten später traf Stefan Buck zur 2:1-Führung für die Löwen. Erneut hatte Bierofka für die Vorarbeit gesorgt, diesmal mit einer gezielten Flanke. Die verdiente Führung für die Löwen, die danach zwar noch einige Male zittern mussten – Keeper Gabor Kiraly rettete die Führung zwei Mal mit tollen Reflexen – aber am Ende den zweiten Saisonsieg feiern konnten. Der sogar noch etwas höher hätte ausfallen können, wenn Alexander Ludwig kurz vor Schluss seinen Freistoß verwandelt hätte.
mpl