Einzelkritik zum TSV 1860: Löwen-Offensive zerlegt Halle, Bestnote für Mister 42 Sekunden
München - Löwen-Dompteur Michael Köllner zeigte sich angefressen und zog die Zügel an, seine Mannschaft zeigte die geforderte Trotzreaktion: Nach dem 6:1-Hinseriensieg gegen den Halleschen FC zerlegte der TSV 1860 den HFC auch im Rückspiel.
Hinspiel-Viererpacker Dennis Dressel, Top-Torjäger Sascha Mölders, Startelf-Debütant Keanu Staude – sie alle konnten sich beim 4:0-Auswärtssieg in die Torschützenliste eintragen. Die Noten der Sechzger:
MARCO HILLER, NOTE 3: Packte einen Boyd-Schuss problemlos in seine Arme, auch sonst mit Ausnahme eines kleinen Wacklers zuverlässiger Rückhalt. Auffällig: In der Strafraumbeherrschung sichtlich präsenter als in vergangenen Tagen.
Spielführer-Premiere für Salger
MARIUS WILLSCH, NOTE 2: Marschierte vom Anpfiff weg die Seitenlinie rauf und runter. Leitete das 1:0 ein. Starkes Abwehrverhalten – und auch mal als Aushelfer auf der linken Seite.
SEMI BELKAHIA, NOTE 3: Grundsätzlich kampfstark und souverän. Ein, zwei unglückliche Ballverluste. Eine riskante Rettungstat am Rande der Legalität im Strafraum. Top-Chance in Sechzigs furioser Anfangsphase.
STEPHAN SALGER, NOTE 3: Unaufgeregter Auftritt in der Abwehrzentrale. Wackelte ab und an gegen Boyd, aber insgesamt solide. Fast mit dem 2:0 per Kopf (17.), am Ende nach Mölders‘ Auswechslung erstmals Sechzger-Spielführer.
PHILLIPP STEINHART, NOTE 4: Siehe Willsch, was die Defensive anbelangt. Vorne doppelter Pechvogel: Vergab nach seinem ersten Fehlschuss überhaupt gegen Saarbrücken auch seinen zweiten Strafstoß in Serie – und setzte den Nachschuss kläglich neben den Kasten.
DENNIS DRESSEL, NOTE 2: Der Viererpacker des Hinspiels machte genau dort weiter, wo er aufgehört hatte. Pfostenschuss nach fünf Minuten, fast mit dem Pausenpfiff erzielte er wuchtig das 3:0. Aber auch seinen Kernjob als Wein-Ersatz verrichtete er souverän.
Bestnote für Startelf-Debütanten Staude
RICHARD NEUDECKER, NOTE 3: Nach Gelbsperre zurück. Top Körpersprache, trickreiche Aktionen, viele Bälle verteilt. Die entscheidenden Szenen überließ er anderen, dennoch ein wichtiger Baustein dieser überzeugenden Löwen-Elf.
KEANU STAUDE, NOTE 1: Was für ein Startelfdebüt! Keine Minute war vorbei, schon traf der 24-Jährige ins Herz der Hallenser. Mister 42 Sekunden! Fast noch ein Ecken-Assist für Salger und das 2:0 durch seine Doppelchance. Assist für Dressel, beim 4:0 lohnte sich sein Pressing. Viel mehr geht nicht.
MERVEILLE BIANKADI, NOTE 2: Ein Tor und ein Assist gegen Bayern und Ingolstadt, danach lange nichts. Und jetzt? Früher Assist beim 1:0, bevor er seinen zweiten Streich folgen ließ. Schon ist die Quote verdoppelt.
Mölders gewinnt direktes Torjägerduell
SASCHA MÖLDERS, NOTE 2: Torjägerduell mit Verfolger Boyd, der sein Tor-Konto nicht erhöhen konnte. Holte den Elfmeter raus und versenkte nach dem Seitenwechsel einen Katastrophen-Rückpass von Vucur dankbar. Ergebnis: Mölders 16, Boyd 13.
STEFAN LEX, NOTE 3: Ein Schuss, ein Strich – um ein Haar das 2:0. Auch sonst immer wieder gut ins Angriffsspiel des TSV eingebunden, als Vorbereiter wie (etwas glückloser) Vollstrecker.
ERIK TALLIG, NOTE 4: Nach knapp 70 Minuten eingewechselt und mit mehreren brauchbaren Aktionen. Unnötige Verwarnung.
FABIAN GREILINGER, NOTE 4: Kam gemeinsam mit Tallig und warf sich voll rein, ohne große Glanzlichter zu setzen.
JOHANN DJAYO, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
MARCO MANNHARDT, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.
NIKLAS LANG, OHNE NOTE: Kam zu spät für eine Bewertung.

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