Einzelkritik: Die Noten für die Löwen-Helden

München - Daniel Bierofka hat seine Rettungsmission beim TSV 1860 München zum Erfolg geführt. Die Löwen gewannen am Sonntag auch das dritte Spiel unter dem Interimscoach in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten SC Paderborn mit 1:0 (0:0) und können mit 34 Punkten nicht mehr absteigen.
Vor 54.100 Zuschauer in der Allianz Arena avancierte Abwehrspieler Jan Mauersberger mit seinem goldenen Tor in der 73. Minute zum umjubelten Münchner Nichtabstiegshelden. Der hohe Einsatz, der am vorletzten Spieltag auf dem Spiel stand, war beiden Mannschaften über die 90 Minuten anzumerken. Die Löwen hätten sich aber frühzeitig eine Beruhigungspille verabreichen können. In der 11. Minuten hatten sie eine doppelte Großchance: Daylon Claasen spielte Daniel Adlung frei, aber der Mittefeldspieler scheiterte freistehend an Torwart Daniel Fernandes. Im Nachsetzen hämmerte Claasen den Ball drüber.
Weniger auffregend ging es in der Folge zu. 1860 agierte zu schematisch mit vielen langen Bällen ins Nichts. Paderborn suchte im Vorwärtsgang immer wieder den Weg über die rechte Außenbahn mit dem schnellen Süleyman Koc. 1860-Profi Milos Degenek war als Verlegenheitslösung auf der linken Verteidigerposition häufig überfordert. Im Strafraum aber fehlte den Gästen Durchschlagskraft. Michael Liendl, Sechzigs Spezialist für den ruhenden Ball, zielte bei einem Freistoß auf der Gegenseite noch einmal knapp zu hoch (40.). Gleich nach der Pause hätte Paderborn zuschlagen können: Ein Kopfball von Thomas Bertels flog knapp vorbei (47.).
1860-Kapitän Christopher Schindler rettete vor dem starken Koc (48.). Und Stefan Ortega konnte bei einem Schuss des Ex-"Löwen" Moritz Stoppelkamp das drohende 0:1 verhindern. Dann erwachte 1860: Sascha Mölders verzog (55.), Daniel Adlungs Distanzschuss krachte ans Außennetz (59.). Die Anspannung nahm weiter zu. Bierofka zog seine Joker Rubin Okotie und Levent Aycicek. Und dann jubelte die "Löwen"-Gemeinde: Claasen erkämpfte den Ball auf dem rechten Flügel, und im Strafraum staubte Mauersberger ab. Bei den Konterchancen verpasste 1860 das zweite Tor. Das Zittern hielt bis zum Schlusspfiff an - dann aber wurde nur noch gejubelt.
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