"Einen Schneider zwingt man nicht"
Dieter Schneider geht seinen letzten Tagen als Löwen-Präsident entgegen. Warum dieses Vorhaben keine kurzfristige Entscheidung ist.
München Bevor Dieter Schneider am Donnerstag seine Abschiedserklärung verlas, hatte der 65-Jährige den Aufsichtsrats-Boss Otto Steiner von seinem Vorhaben unterrichtet. Dennoch hat Schneider die Entscheidung nicht kurzfristig getroffen: "Den Entschluss, zurückzutreten, trage ich schon einige Zeit mit mir herum. Tatsache ist, dass ich nicht aus persönlichem Interesse auf diesem Posten war."
Einen Zwang hatte der Dachauer Unternehmer dabei in den vergangenen Wochen nicht verspürt: „Einen Schneider zwingt man nicht. Sie können mir aber zutrauen, dass ich nach eigener Überlegung richtige Schlüsse ziehen kann."
Nichts desto trotz sei es eine schwierige Entscheidung gewesen, die Löwen in Zukunft nicht mehr als Präsident anzuführen: "Wenn man die Löwen im Herzen hat, ist so eine Entscheidung immer schwer. Die persönlichen Interessen müssen aber hinter dem Verein anstehen. Ich bin und bleibe Löwe und drücke dem Verein und vor allem dem Team die Daumen."
Die Zerwürfnisse mit Investor Hasan Ismaik hatten letztlich ihren Teil dazu beigetragen, dass Schneider nicht mehr länger Präsident sein will: "Wir haben uns viel Mühe gemacht, um der DFL gegenüber Mitspracherecht für Herrn Ismaik einzuräumen."
Vor allem aber fehlte Schneider letztlich das Vertrauen vom Aufsichtsrat: "Der Aufsichtsrat hat sich mit der erneuten Ernennung so lange Zeit gelassen, dass ich davon ausgehe, dass er Alternativen hat. Sonst hätte er ein komplettes Präsidium nicht in die Warteschlange gestellt. Jetzt ist der Aufsichtsrat in der Position, tätig werden zu können."