Eine Woche vor dem Trainingsauftakt: Was dem TSV 1860 noch fehlt

Trainer Michael Köllner hat eine Perspektive gefordert, die Sechzger haben mit acht Neuzugängen aufgerüstet. Noch fehlt Neu-Löwe Nummer neun – und die Besetzung einer absoluten Schlüsselposition.
von  Matthias Eicher
Braucht noch einen Co-Trainer: Michael Köllner. (Archivbild)
Braucht noch einen Co-Trainer: Michael Köllner. (Archivbild) © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Er hat eine Perspektive gefordert. Er wollte "jeden Stein umdrehen". Löwen-Cheftrainer Michael Köllner hatte gleich eine Reihe von Forderungen, um den Aufstieg in der anstehenden Saison 2022/23 endlich zielführend in Angriff nehmen zu können.

Acht Neuzugänge für die Löwen

Den Löwenanteil der grünen, – pardon, blauen – Haken können die Sechzger nun schon hinter ihre Transferaktivitäten machen, doch es sind längst noch nicht alle Planungen abgeschlossen. Acht Neuzugänge hat der TSV 1860 bisher geholt. Von Rückkehrer Tim Rieder über die heiße Mannheim-Aktie Jesper Verlaat als Abwehrchef bis zum jüngsten Transfer von Ersatztorhüter Julius Schmid – der neue Löwen-Kader schaut schon ziemlich komplett aus.

Fürs Mittelfeld wird noch ein Spieler gesucht

Eine Position will 1860 nach AZ-Informationen aber noch besetzen: Es soll noch ein offensiver Mittelfeldspieler kommen, der das bisher etwas dünn besetzte Zentrum verstärken soll. Allerdings kein Akteur vom Format des abgewanderten Spielmachers Richard Neudecker, sondern eher ein Talent mit dem Potenzial, sich bei den Giesingern weiterzuentwickeln.

Mehr ist mit dem fünf Millionen schweren Etat, in dem auch das Trainerteam beinhaltet ist, nicht drin. Damit hat 1860 durch eine gewisse Umverteilung (Spitzenverdiener Neudecker weg).

Wer wird der neue Co-Trainer?

Ein großes Fragezeichen steht noch hinter einer ganz wichtigen Position: Sechzig hat immer noch keinen neuen Co-Trainer verpflichtet. Zu ersetzen gilt es Köllners Vertrauten Günter Brandl, der Köllners Jeder-Stein-Suche zum Opfer gefallen ist.

Zudem war im Winter Assistent Oliver Beer gegangen (worden), der trotz seiner "Demission im Unfrieden" kürzlich wie Sascha Mölders und das erst zu Saisonende geschiedene Trio Neudecker, Dennis Dressel und Merveille Biankadi verabschiedet worden ist. Einen geeigneten Kandidaten hatten die Blauen mit Nathaniel Weiss vom VfB Stuttgart ebenfalls schon im Sinn.

Dumm nur, dass der Bundesligist den Sechzgern einen Korb gegeben hat und seinen 34-jährigen Entwicklungs-Coach nicht ziehen lässt. Eine B-Lösung hatte der TSV 1860 zunächst nicht parat, was die Suche nach einem fachlich kompetenten, aber auch vertrauenswürdigen Kandidaten nicht gerade vereinfacht...

Sollte es mit den letzten beiden Verpflichtungen nicht bis zum Saisonauftakt Ende der Woche klappen, wäre es zwar nicht optimal, doch für Löwen-Verhältnisse wäre dies Jammern auf ziemlich hohem Niveau, schließlich hat 1860 bekanntlich nur allzu oft erst auf den letzten Drücker den Kader zusammengeschustert...

Trainingsauftakt am Samstag

Ob komplett oder nicht – Köllner kann bei der ersten Trainingseinheit am Samstag (14 Uhr) schon mal daran feilen, was er nach den letzten zweieinhalb Aufstiegs-Anläufen in Serie in den Reihen seiner Kicker wohl vermisst hatte. "Wir brauchen Spieler mit einer starken Mentalität, einer gewisse Grundarroganz", meinte er kürzlich. Na dann: fröhliches "Brust rausstrecken", Löwen!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.