"Eine Herzenssache"
Maximilian Nicu kommt vom SC Freiburg zu den Löwen. Trainer Maurer: „Er kann bei 1860 ein Leistungsträger werden”
München - Wie bei allen anderen Profivereinen sind auch beim Mannschaftsbus des TSV 1860 die Scheiben verdunkelt. Wer also drinnen im Bus sitzt, kann man von außen kaum erkennen, und so musste Maximilian Nicu am Dienstagmittag erst mal warten, ehe er seine neuen Mitspieler sehen und kennenlernen konnte.
Denn als der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler, den die Löwen am letzten Tag der Transferperiode vom SC Freiburg erst mal bis Saisonende verpflichtet haben, gerade von der ärztlichen Untersuchung ans Trainingsgelände zurückkam, da fuhr die Mannschaft gerade an ihm vorbei zum Testspiel bei Red Bull Salzburg. „Macht nichts”, sagte Nicu lässig, „Hauptsache ich bin jetzt hier. Ich bin total glücklich, dass der Deal geklappt hat. Es hat lange gedauert, ich musste mich lange gedulden, aber jetzt bin ich dort, wo ich hinwollte.”
Auch wenn die Löwen in der vergangenen Woche das Ende aller Transferbemühungen verkündet hatten, wurden sie nun doch aktiv. Dass aber nach der Verpflichtung des spanischen Innenverteidigers Guillermo Vallori nun auch noch Nicu nach München wechseln würde, war nun wirklich nicht mehr zu erwarten. „Ich bin ehrlich, ich habe selbst nicht mehr mit dem Transfer gerechnet”, gestand Trainer Reiner Maurer. „Deswegen bin ich umso glücklicher, dass es doch noch geklappt hat. Nicu kann ein Leistungsträger bei 1860 werden”
Nicu unterschrieb bei 1860 einen, wie Sportchef Florian Hinterberger sagte, „sehr stark leistungsbezogenen Vertrag” bis Ende der Saison. „Wir haben hart für ihn gekämpft, und ich bin stolz, dass wir nach Vallori auch ihn aus eigenen Mitteln stemmen konnten. Nach dem Transferstopp des Investors war es hektisch, aber wir haben den Kopf nicht verloren.” Hinterberger weiter: „Ich muss aber auch sagen, dass wir ihn zu diesen Bedingungen nicht bekommen hätten, wenn er nicht unbedingt zu uns gewollt hätte.”
Nicu bestätigte: „Ich komme aus der Gegend (Nicu ist in Priem am Chiemsee geboren, d. Red.), meine Eltern wohnen in Unterhaching und 1860 hat mir schon immer gut gefallen. Für mich ist das eine Herzensangelegenheit. Ich wäre zu diesen Bedingungen wirklich nicht überall hingegangen.”
Zumal Nico, der vor seiner Freiburger Zeit (wo er im Winter ausgemustert worden war) bei Hertha seine Erstligatauglichkeit nachgewiesen hat. Der Offensivmann, der drei Mal für die rumänische Nationalelf spielte, sagte dazu: „Nicht wir müssen uns sorgen, sondern die Mannschaft vor uns sollte zittern.” Hinterberger: „Letzte Woche war Weltuntergangsstimmung, dann haben wir uns geschüttelt, jetzt haben wir zwei gute neue Spieler. Das gibt's nur bei 1860.”
