Ein Zwilling muss gehen
Die beiden Ex-Löwen Sven und Lars Bender kämpfen um einen Platz im EM-Kader
TOURETTES Seit drei Jahren schon spielen Lars und Sven Bender nicht mehr gemeinsam in einer Mannschaft. Seitdem die Zwillinge, noch immer der größte Stolz der Löwen, 2009 vom TSV 1860 nach Leverkusen respektive Dortmund wechselten, waren sie also nicht mehr in dieser Position, gegeneinander um einen Platz in der Mannschaft zu kämpfen. In Tourettes, wo die DFB-Elf sich derzeit auf die EM vorbereitet, kämpfen die beiden nun um einen Platz im endgültigen Kader – und wissen, dass sie beide jeweils der größte Konkurrent für den eigenen Bruder sein könnten.
Schließlich gelten sie beide als Streichkandidaten für den endgültigen Kader. Und dass Bundestrainer Joachim Löw beide mitnehmen wird nach Polen und die Ukraine, scheint unwahrscheinlich. „Alle trainieren sehr hart, schenken sich nichts, aber ziehen trotzdem an einem Strang. Jeder will seinen EM-Platz”, sagte der Dortmunder Sven. Am Samstag werden sich wohl beide beim Freundschaftsspiel gegen die Schweiz beweisen können, das somit auch zu einer Art Ausscheidungskampf unter Zwillingen werden wird. „Das Spiel ist ein wichtiger Faktor. Das ist das letzte Ding, wo man sich zeigen kann”, erklärte Lars. Die Bender, einst beim TSV 1860 aufgewachsen und ausgebildet und mittlerweile sowohl bei Dortmund wie auch Leverkusen mehr als nur Stammkräfte, sind das 14. Bruderpaar in einem deutschen Nationalteam, einschließlich der DDR-Auswahl. Sie könnten als erste Zwillinge überhaupt bei einem Turnier für Deutschland zusammen antreten. Doch realistisch ist das nicht. Lars: „Es kann gut sein, dass wir beide rausfallen. Das ist uns schon bewusst.”
Dennoch war die Laune beider blendend. Auf die Frage, ob sich die beiden schon mal in das selbe Mädchen verliebt hätten, sagte Sven: „Ich habe meine Freundin seit ein paar Jahren. Bis jetzt ist mir noch nichts zu Ohren gekommen, dass Lars da reingepfuscht hätte.”