Ein Wegweiser-Duell: Bei den Löwen kämpft Tim Rieder gegen Quirin Moll

Nach Problemen auf der Sechser-Position in der vergangenen Saison hat 1860-Trainer Michael Köllner nun die Qual der Wahl.
von  Victoria Kunzmann
Quirin Moll blieb in der letzten Saison torlos und ohne Assist, in der Spielzeit zuvor gelangen ihm zwei Tore bei drei Vorlagen.
Quirin Moll blieb in der letzten Saison torlos und ohne Assist, in der Spielzeit zuvor gelangen ihm zwei Tore bei drei Vorlagen. © sampics / Stefan Matzke

München - In dieser Saison packte Michael Köllner von Anfang selbst mit an. Neun Abgänge, neun neue Spieler. Der Löwen-Coach ist auf der Suche nach dem perfekten System – damit der Aufstieg endlich gelingt.

Denn Michael Köllner hatte in der letzten Saison die Konstanz vermisst, deren Fehlen Sechzig letztlich dann zum Verhängnis wurde.

Neue Dynamik, neues Duell: Moll bekommt Konkurrenz durch Rieder

Auch und vor allem die Leistungsschwankung auf der Sechser-Position schmerzte immer wieder. Nun hat er sich ein neues Rudel zusammengestellt. "Das sind Kämpfer und Fighter, die sich nicht zu schade sind, aber auch eine gewisse Treue mitbringen", sagte Köllner.

Neue Dynamik, neues Duell. Die Sechs, das ist vielleicht das Schlüsselduell für Köllners neues System. Mit Quirin Moll und Tim Rieder kann der Coach auf der Position zwischen zwei Kämpfern und Fightern wählen. Neben dem bisherigen Stammspieler Moll ist 1860-Rückkehrer Rieder im defensiven Mittelfeld am stärksten.

Tim Rieder.
Tim Rieder. © sampics / Stefan Matzke

Ist Quirin Moll ganz aus seinem Leistungstief heraus?

Er soll den internen Konkurrenzkampf befeuern. Der ebenfalls etatmäßige Sechser Daniel Wein ist zum Saisonstart noch nicht wieder fit. Der 31-jährige Moll spielte eine "teilweise erschreckende" Hinrunde, wie Trainer Köllner es im Winter-Trainingslager in der Türkei ausgedrückt hatte.

Er fiel mehrfach verletzt aus, spielte abwechselnd als Innenverteidiger und als Sechser, oft nur wenige Minuten. Erst Mitte der Rückrunde wurde er stärker, eroberte seinen Stammplatz zurück. Den hatte er an Verteidiger Dennis Dressel verloren, der sich im Mittelfeld aber nicht wohlfühlt.

Geht's vielleicht auch mit einer Doppelsechs?

Moll will sich festbeißen auf der Sechs, sie nicht wieder hergeben. Etwa an Rieder. Der 28-Jährige, der zuletzt bei Türkgücü unter Vertrag stand, besetzte den Posten 2019/2020 als Stammkraft. Bei den Löwen erhält er sogar die Rückennummer sechs.

Beim Testspiel gegen Waldkirchen rief Köllner das Duell zum ersten Mal aus. Er ließ beide je eine Halbzeit spielen, eine Tendenz zeichnet sich noch nicht ab. Moll spielt einen Tick offensiver als Rieder, der auch problemlos in der Innenverteidigung auflaufen kann. Rieder schoss in seiner ersten Saison bei den Löwen drei Tore, legte einen Treffer vor. Moll blieb in der letzten Saison torlos und ohne Assist, in der Spielzeit davor gelangen ihm zwei Tore bei drei Vorlagen.

Zwei Spieler – für einen Platz. Oder für zwei? Sollte Köllner sich zwischen Rieder und Moll nicht entscheiden können, könnte der Löwen-Coach auch das System umstellen – und stattdessen eine Doppelsechs etablieren.

Dafür müsste Köllner aber wohl auf einen Achter verzichten und entweder Martin Kobylanski oder Yannick Deichmann auf die Bank setzen. Die sind zwar derzeit beide eingeplant, doch Köllner betonte zuletzt auch, "jeden Stein umdrehen" zu wollen. Alles für das perfekte System...

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