"Ein ungünstiger Zeitpunkt"

MÜNCHEN - So reagieren die Spieler bei 1860 auf den Rücktritt von Geschäftsführer Niemann
Der Rücktritt von Geschäftsführer Robert Niemann, von 1860 immer noch nicht offiziell verkündet, aber von Trainer Maurer gegenüber der AZ bestätigt ("Ich wusste es seit Donnerstagabend") war das Thema Nummer 1 beim Abschlusstraining am Samstagvormiitag vor der Abreise nach Cottbus.
"Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns", sagte Vizepräsident Dieter Schneider und meinte wohl nicht nur das Gastspiel in der Lausitz. Die AZ hat sich umgehört, wie die Spieler auf den Niemann-Rücktritt reagieren.
Stefan Bell: "Die Nachricht kam aus dem Nichts. Wir dürfen uns davon nicht ablenken lassen. Seine Entscheidung wird jetzt nichts daran ändern, wie wir morgen ins Spiel gehen. Wir wollen auch so das Spiel gewinnen. Als ich davon gelesen habe, war ich schon überrascht. Was man so gehört hat, hat er ja gute Arbeit gemacht. Es gab viele in der Mannschaft, die hinter ihm standen."
Kai Bülow: "Ich habe es aus der Zeitung erfahren. Wir aus der Mannschaft kriegen das, was da oben passiert, ja sowieso nicht so mit. Es ist halt blöd, weil die Situation eh schon turbulent ist und jetzt kommt das mit dem Herrn Niemann noch dazu. Wir müssen versuchen uns aufs sportliche zu konzentrieren."
Aleksandar Ignjovski: "Ich war total überrascht von der Geschichte um unseren Geschäftsführer, habe es gestern gelesen, als ich noch spät ins Internet bin. Das ist seine persönliche Entscheidung. Es kommt aber sicher zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt, jetzt wo es sportlich so gut läuft bei uns mit acht Spielen ohne Niederlage. Es ist so eine gute Atmosphäre in der Mannschaft und dann so eine Nachricht. Klar reden wir darüber. Erst Stoffers, jetzt dasmit Niemann auch so plötzlich. Das ist alles nicht gut."
Alexander Ludwig: "Das ist brutal. Aber so ist das Geschäft. Niemann wird schon seine Gründe haben, warum er das jetzt macht. Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe auch im Internet davon erfahren. Ich war total baff, weil Niemann ist ja noch gar nicht so lange hier."
Stefan Aigner: "Das ist ja nicht unser Problem. Wir haben andere Aufgaben. Das hat uns nicht zu interessieren. Dass es uns finanziell nicht gut geht, das weiß jeder. Es war natürlich ein kleiner Schock, denn der Dr. Niemann war ja noch gar nicht lange hier. Aber wir Spieler können ja jetzt nichts akut beeinflussen."
Florin Lovin: "Die Entscheidung hat nichts mit uns Spielern zu tun. Für den Verein ist es sicher nicht gut. Wir als Team sind auf einem guten Weg und dürfen uns durch so eine Entscheidung vom Geschäftsführer nicht beeinflussen lassen.“
Reinhard Franke