Ein Sieg für Kurz

Die Löwen gewinnen 2:0 gegen Duisburg - der erste Sieg seit April. Damit haben sie ihrem Coach Marco Kurz vorerst den Job gerettet. „Wir wollten zeigen, dass er kein schlechter Trainer ist“, sagte Stürmer Manuel Schäffler.
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Jubel um Timo Gebhart, der auch gegen Frankfurt traf.
MIS Jubel um Timo Gebhart, der auch gegen Frankfurt traf.

Die Löwen gewinnen 2:0 gegen Duisburg - der erste Sieg seit April. Damit haben sie ihrem Coach Marco Kurz vorerst den Job gerettet. „Wir wollten zeigen, dass er kein schlechter Trainer ist“, sagte Stürmer Manuel Schäffler.

Es muss erlaubt sein, dass an dieser Stelle mal geseufzt und geschnauft wird: Uff! Geschafft, vorbei und bitte nie wieder. 1530 quälende Zweitliga-Minuten lang ist der TSV 1860 ohne Sieg gewesen. Seit einem 2:1 gegen Wehen im April. Seit gestern Abend hat dieser Spuk ein Ende. Die Löwen haben – man glaubt es kaum – wieder gewonnen. 2:0 (1:0) gegen den MSV Duisburg, dank der Tore von Daniel Bierofka (29.) und Timo Gebhart (71.).

Treffer, die Trainer Marco Kurz den Job sicherten. Vorerst. Dafür hatte das Team gerackert. „Wir wollten zeigen, dass Marco Kurz kein schlechter Trainer ist“, sagte Stürmer Manuel Schäffler. Bierofka: „Er ist ein guter Trainer. Das war auch ein Sieg für ihn.“

1860 hat also einen Coach, der doch noch gewinnen kann. Und in Stefan Reuter einen Sportdirektor, der jeder Krise etwas abgewinnen kann. Dass nur noch 16000 Zuschauer kamen, so wenige wie nie zuvor in einem Ligaspiel in der Allianz Arena? „Pech, das Wetter ist nicht allzu günstig“, sagte Reuter. Er lächelte dabei, weil er persönlich nasskalte Herbstabende mag: „Das Wetter ist perfekt, um von der ersten bis zur letzten Minute zu laufen bis zum Umfallen.“

Dass die verunsicherten Löwen emsig, aber mit merklich wackligen Knien liefen? Das hatte Berufsoptimist Reuter schon vorab entschuldigt: „Die Situation ist schwierig, klar. Aber jeder darf Fehler machen. Die Mannschaft hat an Selbstvertrauen gewonnen.“

Das Beste für die Nerven der Löwen war freilich das Führungstor. Markus Thorandt bereitete es mit einem beherzten Flankenlauf über rechts vor; Bierofka vollstreckte wuchtig mit der Stirn. Dieses 1:0 (29.) weckte Gefühle, die lange verschüttet waren. Unfassbare 20 Spiele in Serie war 1860 nicht mehr in Führung gegangen. Nun rüttelten sie allesamt die Fäuste wie eine Horde blutrünstiger Wikinger. Kurz sprang mit einem Satz zur Seitenlinie, und als er seine Jubelfaust wieder bändigen konnte, reichte er dem herbei gelaufenen Bierofka die Hand. Zum Dank.

Es war ja ein Tor, das Kurz’ Weiterbeschäftigung gewährleistete. Das zeichnete sich schon in der Pause ab, als Löwen-Präsident Rainer Beeck bei „Premiere“ lobte: „Der Wille ist da, der Biss ist da. Eine deutliche Leistungssteigerung. Reuter und Kurz haben das Vertrauen vom Präsidium.“ Aber keinen Persilschein. Trainer und Manager stünden „in der Pflicht“, sagte Beeck: „Die Zielsetzung, dass wir uns in der ersten Tabellenhälfte wiederfinden, haben wir nicht aufgebenen und werden sie auch nicht aufgeben.“

Kurz hat weiter Druck. Die Mannschaft auch. Das war spürbar. 1860 spielte wie Duisburg oft fahrig, aber – anders als der MSV – wenigstens beherzt. Weshalb das 2:0 durch den eingewechselten Timo Gebhart (71.) gerecht erschien. Er staubte ab, nachdem Lauth an MSV-Keeper Starke gescheitert war. Vor Freude riss sich Gebhart das Trikot vom Leib, entblößte ein üppiges neues Tattoo auf der linken Brust – und sah Gelb. Eigentlich ärgerlich für einen Disziplinfanatiker wie Trainer Kurz. Aber diesmal war’s dem egal. Er kann doch noch siegen. Und darf bleiben.

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