Ein Rot-Weiß-Roter für die Blauen

Erfolgstrainer Werner Margreiter gibt sein Comeback - bei den Skifahrern des TSV 1860.
von  Abendzeitung
Erhörte den Ruf des TSV 1860: Werner Margreiter.
Erhörte den Ruf des TSV 1860: Werner Margreiter. © Rauchensteiner/Augenklick

Erfolgstrainer Werner Margreiter gibt sein Comeback - bei den Skifahrern des TSV 1860.

MÜNCHEN Sogar beim ORF waren die Sechzger am Donnerstag ein Thema. Die Ski-Abteilung. Denn die Alpin-Löwen haben jetzt einen Tiroler als neuen Trainer. Werner Margreiter. Der Erfolgscoach, vier Jahre auch Cheftrainer der DSV-Männer, gibt nun also ein Comeback. Ein Rot-weiß-Roter für die Blauen.

Früher trainierte er Hermann Maier und die weltbesten Skifahrer aus Österreich. Jetzt kümmert er sich um die Jugendtalente aus Giesing. Die neuen Wege des Werner Margreiter, mit dem die Ski-Löwen nun zu den Erfolgen alter Tage zurück wollen.

Zurück zu den Zeiten einer Marina Kiehl, der bekanntesten alpinen Sechzgerin, der Abfahrts-Olympiasiegerin von 1988. Danach kam nicht mehr viel, Hoffnung gibt es aber. Durch Linus Straßer etwa, das größte Talent in der Abteilung der 400 Ski-Löwen, der 16-Jährige, der schon im C-Kader der Nationalmannschaft steht und dem sie es sogar den Hochverrat nachsehen, dass er in seinem Steckbrief wagemutig angibt, Fan des FC Bayern zu sein.

Einer, dem es Marina Kiehl auch zutraut, später einmal im Weltcup zu fahren. Was ihn dort erwartet, kann ihm Margreiter ja jetzt erzählen.

Der 57-Jährige aus Kramsach im Inntal, von 1992 sieben Jahre Cheftrainer bei den ÖSV-Männern, der 1998 bei Olympia acht Medaillen abräumte und alle Weltcup-Wertungen gewann. 1999 zog er sich zurück, organisierte die Ski-WM 2001 in St. Anton und heuerte dann beim DSV an.

Im März 2003. Genau eine Woche nach dem Rauswurf von Peter Pacult als Löwen-Trainer hatten wenigstens die deutschen Skifahrer einen österreichischen Trainer.

Doch es war ein Abstieg aus der Champions League in die Zweitklassigkeit. Die Bilanz blieb durchwachsen, es gab mehr Frust als Freude, außer einiger guter Ergebnisse von Felix Neureuther und Alois Vogl. Auch intern gab es Knatsch, vor allem mit Alpinchef Wolfgang Maier. Er glaubte, Margreiter könne sich nicht genug mit den deutschen Läufern identifzieren und schickte ihn heim. Im März 2007. Drei Tage später ereilte einen Landsmann bei 1860 das gleiche Schicksal. Walter Schachner.

Margreiter machte sich rar, betrieb seine Skischule am Patscherkofel bei Innsbruck, lernte da in diesem Winter auch Horst Strelow kennen, den Ski-Abteilungsleiter des TSV 1860. Auf einem Parkplatz tauschten sie die Nummern aus, kurz darauf war Margreiter bis Ende 2009 engagiert. „Er soll vor allem bei der Ausbildung der Trainer helfen“, sagte Strelow gestern zur AZ. Viel Geld gibt es nicht, Margreiter, der bereits Anfang Mai drei Tage den Löwen-Nachwuchs in Hintertux trainierte, arbeitet auf Honorarbasis. Im Moment punktuell, ab September jedes Wochenende.

So soll Margreiter also dafür sorgen, dass es mit den Alpinen schneller bergab geht als zuletzt. Die Fußballer werden auf diesen Effekt gerne verzichten.

Florian Kinast

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