Ein Juwelier soll Bender ersetzen

Marcos Antonio? Tarik Camdal? Sascha Rösler? Löwen-Trainer Lienen vertraut dem 18-jährigen Ignjovski als Ersatz für den abgewanderten Lars Bender.
von  Abendzeitung
Aleksandar Ignjovski darf ab sofort die Fäden im Löwen-Mittelfeld ziehen.
Aleksandar Ignjovski darf ab sofort die Fäden im Löwen-Mittelfeld ziehen. © Bongarts/Getty Images

MÜNCHEN - Marcos Antonio? Tarik Camdal? Sascha Rösler? Löwen-Trainer Lienen vertraut dem 18-jährigen Ignjovski als Ersatz für den abgewanderten Lars Bender.

Mit Rohdiamanten kennt sich Aleksandar Ignjovski bestens aus. Der Serbe schloss in Belgrad schließlich eine Ausbildung zum Juwelier ab, ehe er im Sommer zu den Löwen wechselte. Rohdiamanten zu wertvollen Hochkarätern schleifen, das sollte für Ignjovski abseits des Fußballplatzes kein Problem sein.

Beim TSV 1860 fällt diese Rolle eher Trainer Ewald Lienen zu. Tipps beim Juwelier Ignjovski wird sich Lienen aber sicher nicht holen. Denn als Fußballer muss er den 18 Jahre alten Ignjovski erst noch „schleifen“. Ab sofort jedoch nimmt er den Burschen so richtig in die Verantwortung. Lienen hat den Serben zum Ersatzspieler für den abgewanderten Mittelfeldspieler Lars Bender erkoren. Bender, selbst erst 20, will sich, um im Bild zu bleiben, fortan in Leverkusen zum Hochkaräter schulen lassen. Und genau davon dürfte Ignjovski jetzt bei den Löwen profitieren. „Es deutet sich an, dass Aleksandar Ignjovski am Montag gegen Karlsruhe auf der Position auflaufen wird“, sagte Lienen nach dem Training am Donnerstag.

Nicht der erfahrene Sascha Rösler, nicht Tarik Camdal, das Talent aus der eigenen Jugend, und auch nicht der neu verpflichtete Brasilianer Marcos Antonio werden also beim Heimspiel gegen den KSC (20.15 Uhr, DSF und Sky live) neben dem Chefantreiber Florin Lovin auflaufen. Sondern Ignjovski, der neue Junior-Chef im Löwen-Mittelfeld. „Dafür haben wir ihn schließlich geholt“, sagte Lienen noch. Genauer gesagt: drei Bundesligisten weggeschnappt. Denn um Ignjovski, Spitzname „Aca“, der schon letztes Jahr Stammspieler beim serbischen Klub OFK Belgrad war, bemühten sich auch Hertha BSC, Hoffenheim und Werder Bremen.

Doch Ignjovski wechselte lieber zu 1860, wo sein Landsmann Miki Stevic Sportdirektor ist. Stevic war es, der Ignjovskis Vater davon überzeugte, dass sein Sohn in München bei der von ihm in letzter Zeit so oft zitierten „Löwen-Familie“ besser aufgehoben wäre. Doch auf dem Fußballplatz fremdelte Ignjovski in den letzten Wochen etwas. „Anfangs war er im Training in einem Loch“, gibt auch Lienen zu. Doch das sei ja „auch ganz klar. Der Junge ist erst 18 Jahre alt und kommt aus einer anderen Liga. Da muss man sich erst eingewöhnen. Darüber ist er aber hinweg. Ich bin mir sicher, er wird seinen Weg gehen“. Den Weg zum Juwel.

F. Cataldo, M. Broelmann

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