Eichin: "Ich bin gerne Krisenmanager"

Thomas Eichin, Sportchef des TSV 1860, spricht über seine Arbeitsweise und ein "geordnetes Chaos" bei den Löwen: "Das wollen wir auch weiterleben, es muss nur kontrollierbar sein"
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Nichts lieber als "Krisenmanager": 1860-Sportchef Thomas Eichin spricht über seine Arbeitsauffassung.
sampics/Augenklick Nichts lieber als "Krisenmanager": 1860-Sportchef Thomas Eichin spricht über seine Arbeitsauffassung.

München - Der TSV 1860 und das Chaos. Lange schienen der Zweitliga-Klub und totales Durcheinander untrennbar miteinander verknüpft zu sein. Zwei Jahre in Folge gab es Baustellen, Skandale und rollende Köpfe noch und nöcher, zweimal konnte der Absturz in die Drittklassigkeit nur haarscharf vermieden werden.

Mit der Ernennung von Trainer Kosta Runjaic und Sportchef Thomas Eichin sowie der neuen, konstruktiven Kommunikationsmethoden von Investor Hasan Ismaik ist ins Löwen-Chaos spürbar Ruhe eingekehrt. Auch, weil mit Eichin ein Mann an Bord gekommen ist, der sich auch im komplizierten Umfeld bei Werder Bremen durchzusetzen wusste. Im "kicker" spricht Eichin über seine Rolle bei den Löwen - und ein emotionales Umfeld an der Grünwalder Straße: "Verlieren wir, ist wahrscheinlich alles fürchterlich; gewinnen wir, ist alles toll. Das gehe ich schon vor einem Spiel durch, damit ich danach die richtigen Worte finde, um die Euphorie oder Depression nicht ins Uferlose gehen zu lassen."

Eichin schlüpft also in verschiedene Rollen, je nach Situation oder Ausgang der Partien. Nach dem 1:2 gegen Union Berlin gab er sich trotz der Pleite ob der gezeigten Leistung positiv, sprach allerdings auch klar die beiden "saudummen Gegentore" an. Zudem habe er bereits gewusst, dass man nicht alle Spiele gewinnen werde - allesamt Aussagen des 49-Jährigen, die es auf den Punkt treffen.

Das eingangs geschilderte Chaos wolle er bei den Löwen nicht gänzlich verbannen, vielmehr ordnen. "Wenn ein Spieler einen Schnupfen hat, steht das fünf Minuten später in der Zeitung. Es gibt ja den Unterschied zwischen einem geordneten und einem ungeordneten Chaos. Ersteres gehört bei Sechzig natürlich auch ein bisschen dazu", so Eichin.

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Bezüglich der Aufstiegspläne der Blauen äußerte er sich ähnlich, wie er es bereits vor Saisonbeginn getan hatte:  "Das muss nicht dieses oder nächstes Jahr passieren, aber das Ziel muss da sein. Dieses Jahr ist die Umbruchphase. Wir versuchen, eine stabile Zweitligasaison zu spielen, um dann die richtigen Schritte einzuleiten, um perspektivisch weiter zu denken und zu arbeiten."

In Investor Hasan Ismaik, mit dem in den kommenden Tagen ein Treffen auf dem Programm steht, sehe Eichin "einen 1860-Fan, der diesen Verein sehr mag." Der Sportchef weiß allerdings auch: "Wenn jemand einem Verein hilft, möchte er natürlich erfolgreich sein – im wirtschaftlichen Sinne – und dass sich sein Produkt positiv entwickelt." Es sei daher unter anderem seine Aufgabe, "erst einmal den sportlichen Erfolg zu erreichen."

Zuletzt haben die Löwen durch die Transfers von Stefan Aigner, Ivica Olic das Gehaltsgefüge nach oben verschoben und auch bei der risikobehafteten Verpflichtung des Brasilianers Ribamar (über 2,5 Millionen Euro) viel Geld ausgegeben. Für weitere Investitionen gelte, "dass wir uns nicht überfordern. Wir müssen vernünftig wirtschaften, damit wir auch im nächsten Jahr in der 2. Liga überleben können."

Ein bisschen Chaos, ein traditionell unruhiges Umfeld und ein nicht immer komplikationsbefreites Verhältnis zu einem Investor - alles kein Problem für Eichin, denn: "Ich bin gerne Krisenmanager."

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