Ehrenpräsident der Löwen? Warum Schneider zögert
Der TSV 1860 München gegen Hertha BSC Berlin. Vor seinem letzten Heimspiel als Klubchef ärgert sich Dieter Schneider über den Aufsichtsrats-Boss
München - Am Samstag erlebt Dieter Schneider sein letztes Spiel als 1860-Präsident in der Allianz Arena. Er schließt nicht aus, dass ihm dabei die Tränen kommen könnten. „Ich bin halt auch nur ein Mensch”, sagt er selbst dazu.
Eher sauer dürfte dem 65-Jährigen die Art und Weise aufgestoßen sein, wie Aufsichtsratschef Otto Steiner Schneiders Ablösung als Präsident moderierte. Steiner warf dem Dachauer bei der Präsentation von Hep Monatzeder vor, dem Aufsichtsrat keine Strategie präsentiert zu haben, wie er das Verhältnis zu Investor Hasan Ismaik verbessern wolle.
„Die Aussagen von Herrn Steiner erwecken einen völlig falschen Eindruck”, sagt Schneider nun der AZ. Vielmehr habe das Präsidium „den Gegenvorschlag gemacht, dieses Papier doch gemeinsam mit dem Aufsichtsrat zu erstellen – als Team. Doch dazu ist es nie gekommen.”
Steiners Attacke bewertet Schneider darum als „völlig unnötigen Vorstoß”, der dem Noch-Präsidenten umso seltsamer vorkommt, da Steiner und Monatzeder noch etwas von ihm wollen. Schneider soll Ehrenpräsident werden, allein wegen seinem guten Verhältnis zu den Fans. „Es stimmt, dass es Herrn Steiners und auch Herrn Monatzeders Wunsch ist, dass ich Ehrenpräsident werde”, sagt Schneider, der sich das grundsätzlich vorstellen könnte, wenn er nicht nur den Grüß-Gott-August spielen, sondern auch über wichtige Themen informiert werden würde. Doch die letzte Attacke lässt ihn zögern. „Wenn man dann aber die Aussagen von Herrn Steiner liest, wundert man sich schon sehr”, sagt er. Und: „Ob ich Ehrenpräsident werde, kann ich im Moment noch nicht sagen.”