Ehefrau von Löwen-Stürmer Mölders: „Klar bleibt Sascha“

München - Bevor er zu Sechzig ging, hat er die Kinder zur Schule gebracht. Das geht jetzt leider nicht mehr“, sagt Ivonne Mölders. Dazu müsse ihr Ehemann zu früh aus dem Bett – und rein ins Auto. Dann von Wohnort Mering (bei Augsburg) Richtung München. Zum 1860-Training. „Er fährt viel zu früh los, damit er ja nicht zu spät kommt – und hockt lieber eine Stunde in München, als mit uns zu frühstücken“, scherzt sie.
Den Mölders gefällt es beim TSV 1860
Diesmal ist auch die Gattin des neuen Löwen-Stürmers Sascha Mölders an die Grünwalder Straße gekommen, um beim Training zuzuschauen, erzählt sie der AZ am Mittwoch, zum zweiten Mal. „Es gefällt mir hier.“ Und, für den TSV 1860 ungleich wichtiger: „Sascha gefällt es auch.“ Ehepaar Mölders kann mit dem Winter-Wechsel vom FC Augsburg zu Sechzig zufrieden sein. „Bei Sascha läuft es“, sagt Ivonne Mölders.
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Drei Tore hat er bislang geschossen, zwei Assists auf dem Konto. Was sie vor allem auf eine Eigenschaft ihre Mannes zurückführt: seine Malocher-Mentalität. „Er kommt aus dem Pott, seine Heimatstadt Essen liebt ihn für seine Art: Immer voll reinhauen. Muskelfaserriss gibt’s bei ihm nicht: Tape drüber und weiter“, sagt jene Frau lächelnd, die mit Fußball mehr am Hut hat als das Dasein einer Spielerfrau: Gemeinsam mit ihrem Mann trainierte sie die C- und B-Jugend des Kissinger SC, hat eine C-Trainerlizenz und selbst bei der SG Ottmaring/Ried gekickt. Und sagt: „Die ganze Familie ist fußball-verrückt. Für die Kinder ist es auch aufregend, wenn es was Neues gibt. Was sie noch lernen müssen: Wenn es heißt: Komm, wir gehen ins Stadion, geht’s in die Allianz Arena und nicht nach Augsburg.“
Unschöne Szenen gab es im blauen Trikot auch schon zu erleben: Nach seiner hundertprozentigen Torchance kurz vor Ende gegen Nürnberg – da war Sascha sauer, erzählt Ivonne Mölders. Am meisten habe ihn aber die Pleite gegen Leipzig gefuchst. Im Abstiegskampf ist sie dennoch optimistisch: „Das schaffen die Jungs. Es gibt viele Teams, die schlechter sind.“ Zum Beispiel Duisburg, ihren Herzensklub. „Schade, dass Sascha und 1860 die Zebras runterschießen müssen“, sagt sie.
Kreuzer: "Wir sind froh, dass er hier ist"
Gelingt Mölders und Co. der Klassenerhalt, stellt sich eine andere Frage: Bleibt der bullige Angreifer länger? Zunächst für ein halbes Jahr von Augsburg ausgeliehen, gäbe es eine Option. Während Mölders der AZ sagte, dass er sich zwar wohl fühle, aber noch keine Gedanken an die Zukunft verschwende, hat seine Frau eine klare Prognose: „Klar bleibt Sascha länger. Ich wüsste nicht, warum nicht“, sagt sie und hoffe, dass die Löwen „ihn auch behalten wollen“. Daran dürfte es kaum scheitern: Von Oliver Kreuzer gab es jüngst ein Sonderlob: „Wir sind froh, dass er hier ist. Er hat drei Tore gemacht und ich glaube, er wird noch einige machen“, sagte der Sportchef und stellte klar, dass man Mölders eine Zukunft „über die Saison hinaus“ in Aussicht gestellt habe.
Auch seine Frau könne sich „weder vorstellen, dass er nach Augsburg zurückgeht, noch zu einem anderen Klub. Und zum Aufhören ist es noch zu früh: Sascha sagt selbst: zwei Jahre oder so gehen noch. Bleibt also nur Sechzig.“ Sie weiß: Beruflich wie privat, Sascha Mölders ist ein treuer Mensch. „Nicht nur familiär. Er bindet sich immer emotional an einen Verein, das Umfeld, die Gegend.“
Gut möglich also, dass Mölders noch länger nach München pendelt. Für dieses Mal ist es gut, ein fußballverrückter, vereinstreuer Stürmer kommt frisch geduscht aus der Kabine marschiert. Frau Ivonne sagt zum Abschied: „Jetzt müssen wir aber, er muss am Abend noch die A-Jugend trainieren.“