Löwen-Coach Giannikis will nicht rechnen: Droht dem TSV 1860 eine Zitterpartie zum Klassenerhalt?

Der TSV 1860 hat vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg II mit 38 Punkten sieben Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge – und sieben fehlen zur magischen Nichtabstiegsmarke. "Keine große Rechnung."
von  Matthias Eicher
Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis.
Trainer des TSV 1860: Argirios Giannikis. © IMAGO / Eibner

München - Beginnen wir mit den Fakten, die in der Drittliga-Tabelle zu finden sind: Der TSV 1860 belegt nach 30 Spieltagen mit 38 Punkten Platz 14 und hat damit sieben Zähler Vorsprung auf Waldhof Mannheim, das als 17. einen Abstiegsrang belegt. Sieben Zähler Vorsprung – und nur noch sieben bis zum Klassenerhalt?

45 Punkte gelten in der Dritten Liga oftmals als magische Marke, den Nichtabstieg einzutüten – zumindest mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit. Sechzig bräuchte also nur noch sieben Pünktchen, um das Minimalziel zu erreichen. Vor dem anstehenden Auswärtsspiel beim SC Freiburg II am Karsamstag (16.30 Uhr) könnte somit schön der Löwen-Anteil davon eingefahren werden: Für die Blauen gilt: Nur noch sieben...

Argirios Giannikis will keine Rechenspielchen für den Klassenerhalt

Im Falle eines Sieges wären's danach nur noch vier. Und wie geht Ihre Klassenerhaltsrechnung, Trainer? "Ich mache da keine große Rechnung", sagte 1860-Chefcoach Argirios Giannikis auf AZ-Nachfrage und schob hinterher, worauf es dem 43-Jährigen ankommt: "Ich habe zu Beginn gesagt, dass wir das Selbstverständnis entwickeln wollen, gegen jeden Gegner gewinnen zu können."

Dies hat 1860 schnell geschafft, siehe die Acht-Spiele-ungeschlagen-Serie. "Ich habe aber auch damals gesagt: Bis wir die Punkte nicht eingefahren haben, gilt nichts anderes." Erst recht nicht, in obere Tabellenregionen zu schielen, wie in den Wochen vor der Dreier-Serie in die falsche Richtung mit den Pleiten gegen Ulm, Dresden und Münster von gewiss dem ein oder anderen Löwen getan. Um in den Aufstiegskampf eingreifen zu können, hätte der TSV aber noch deutlich stabiler agieren müssen. Hätte, hätte.

Leih-Löwe Lang darf gegen den TSV 1860 spielen

Den drei Nullrunden zum Trotz soll nun, auf dem Weg zur alten Stärke unter Giannikis, wieder fleißig gepunktet werden. "Wann es dann rechnerisch soweit ist? Es gibt keine Planung, dass wir irgendwann die Punkte x haben."

Auch, wenn sich der Sechzig-Coach nachvollziehbarerweise nicht festlegen möchte: Giannikis will selbstverständlich möglichst schnell die nötigen Punkte einfahren, um aus den letzten Spieltagen gar nicht erst eine nervenaufreibende Zitterpartie entstehen zu lassen.

Kontrahent Freiburg, das aufgrund des Fehlens einer Sonderklausel mit Leih-Löwe Niklas Lang gegen 1860 antreten wird, dürfe man dabei nicht als abgeschlagenes Schlusslicht betrachten, denn: "Freiburg hat die Hälfte seiner Punkte aus den letzten fünf Spielen geholt." Will heißen: Die Breisgauer stemmen sich noch gegen den schier unausweichlichen Absturz in den Amateurfußball. "In der jetzigen Form ist das kein Gegner, den man auf die leichte Schulter nehmen darf." Sechzig müsse "trotzdem das Selbstvertrauen haben, gegen diesen Gegner zu gewinnen".

Den TSV 1860 plagen weiter Personalprobleme

1860 muss auf dem Personalsektor mehr Ausfälle hinnehmen, als Giannikis lieb sein kann: Am Dienstag stand zwar Sorgenkind Joel Zwarts (Rückschlag nach Schambeinentzündung) wieder auf dem Rasen, die beiden Abwehr-Säulen Jesper Verlaat und Max Reinthaler trainierten aber weiter nur individuell.

Läuft wieder, aber ob er gegen Freiburg aufläuft, ist weiter ungewiss: Sechzigs Kapitän Verlaat.
Läuft wieder, aber ob er gegen Freiburg aufläuft, ist weiter ungewiss: Sechzigs Kapitän Verlaat. © Uli Wagner/imago

"Solange die Spieler noch kein vollwertiges Mannschaftstraining durchgezogen haben, bleibt ein gewisses Restrisiko bei muskulären Verletzungen", sagte Giannikis, er wolle kein gesundheitliche Gefahr eingehen. In Innenverteidiger Michael Glück und Mittelfeld-Abräumer Marlon Frey fehlen zudem zwei Löwen gesperrt. Elf Sechzger dürften beim Durchzählen aber noch zu finden sein, bevor das Rechnen weitergeht.

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