Drittliga-Gipfel: Sechzig-Sturm auf den Feldherrnhügel
München - Ex-Löwe Nico Karger ist mit dem nächsten Gegner der Löwen schnell fertig. "Die SV Elversberg ist nichts Besonderes", erzählte der einstige Aufstiegsheld der Löwen im Podcast "Giesinger Bergfest" über seinen Ex-Arbeitgeber.
"Es ist ein relativ kleines Dorf. Da fährst du zum Stadion, ziehst dich um und fährst dann separat mit dem Privatauto oder dem Bus zum Trainingsplatz. Dort ist das einfach ein Sportplatz im Wald." Und überhaupt, so der 29-Jährige, der nun beim FC Deisenhofen kickt, über seine unglückliche Zeit bei der SVE: "Die Vereinsführung mochte mich nicht und das hat man mir auch zu spüren gegeben."
Frank Holzer: "Der Alte", der grantelt
Gut möglich, dass der einstige Sechzig-Profi SVE-Macher Frank Holzer meint: Der Ex-Präsident und Aufsichtsrat des Drittliga-Aufsteigers, einst beim 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig selbst Profi, wird dort fast ehrfürchtig "Der Alte" genannt und grantelt nicht selten mitten im Stehblock unter einem Flutlichtmast.

Spöttisch wird sein Stammplatz in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde, die Holzer als Leiter des gleichnamigen Arzneimittelherstellers überhaupt erst zu einer tauglichen Spielstätte gemacht hat, als "Feldherrnhügel" bezeichnet. Diesen Hügel in fußballerischer Hinsicht zu stürmen, dürfte für die Löwen eher einer sehr, sehr beschwerlichen Bergtour gleichen.
Köllner vor Elversberg-Duell: "Mehr Spitzenspiel geht nicht"
Derzeit hat der SVE-Boss, der den Stab an seinen Sohn und jetzigen Präsidenten Dominik Holzer weitergereicht hat, nämlich nur wenig zu meckern: Elversberg empfängt Kapitän Stefan Lex und Co. zum Duell der Euphoriewellen-Surfer, schließlich belegt das Team von Trainer Horst Steffen Rang zwei.
"Mehr Spitzenspiel geht nicht", warnte Trainer Michael Köllner vor dem Kontrahenten, "wenn der Tabellenzweite den Tabellenführer empfängt und beide zurecht als erstes Saisonfazit von sich behaupten können, einen richtig guten Start in der Liga hingelegt zu haben." Mit Blick auf die Hausherren gilt es zu erwähnen, dass sie niemand Geringeren als Bundesligist Bayer 04 Leverkusen mit 4:3 aus dem DFB-Pokal gekegelt haben.
Kein Wunder also, dass Köllner an Elversbergs Pokal-Triumph erinnert und das Duell mit dem knüppelharten Auswärtsspiel bei Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden vergleicht, das der TSV ebenfalls mit 4:3 für sich entscheiden konnte. Übrigens: Auch die Sachsen hat Elversberg schon mit 3:2 aus dem Weg geräumt. "Allein, wenn man diese Fakten nimmt, sieht man, was da auf uns zukommt. Wir müssen eine Top-Leistung abrufen!" Wenn Sechzig gewinnen will, "dann reicht es nicht, dort den Bus zu parken": Heißt laut Köllner: Den eigenen Strafraum zu verbarrikadieren, bringt nichts. 1860 werde gegen euphorisierte Elversberger zuerst eine solide Defensivarbeit verrichten müssen, brauche sich mit der besten Offensive der Liga (18 Treffer) aber nicht zu verstecken.
Tim Rieder ist nach Rotsperre wieder einsatzbereit
Positiv für 1860: Während Torjäger Meris Skenderovic fehlt, steht mit Tim Rieder Stamm-Sechser nach Rotsperre wieder zur Verfügung. "Gut, dass er zurück ist", meinte Kölner, sprach aber bewusst auch von den Kollegen Quirin Moll, und Comebacker Daniel Wein und ihren "unterschiedlichen Profilen".
Und wie der Chefcoach nach dem furiosen 4:1 gegen den MSV Duisburg und dem 3:1 im Totopokal-Achtelfinale gegen Türkgücü (im Viertelfinale wartet Titelträger FV Illertissen) lobend erwähnte: "Diese unfassbare Qualität, unsere Angriffe so zu Ende zu spielen, hatten wir vorher nicht." Ob's unterm Feldherrnhügel genauso gut läuft?