Drei Spieler, zwei Plätze: Das Stürmer-Roulette
Während die meisten Startplätze bei den Löwen schon vergeben scheinen, geht es um Sturm heiß her: Drei Spieler kämpfen um zwei Plätze
München Alexander Schmidt hat das Tempo in den vergangenen Tagen etwas rausgenommen. Ganz bewusst. Seine Spieler waren vom harten Training platt, mit den Kräften am Ende. Ein gutes Zeichen für den Löwen-Trainer. Denn jeder seiner Akteure hängt sich in der Vorbereitung voll rein, jeder will zeigen, dass er zum Saisonauftakt beim FC St. Pauli in knapp vier Wochen in die Startelf gehört. Dabei zeichnet sich schon eine Tendenz ab, wer am Millerntor für die Löwen auf dem Rasen stehen könnte. Neun Plätze scheinen vergeben.
Im Tor steht Gabor Kiraly. In der Viererkette werden wohl Moritz Volz, Gui Vallori, Kai Bülow und Sebastian Hertner verteidigen. Davor sollen Dominik Stahl und Yannick Stark im defensiven Mittelfeld abräumen. Im offensiven Mittelfeld sollen Daniel Adlung und Moritz Stoppelkamp für Impulse sorgen.
Doch wer schießt die Tore? Schmidt hat mit Benny Lauth, Rob Friend, Stephan Hain und Bobby Wood vier Stürmer für zwei Positionen. Wobei Wood wohl erst einmal nur als Ergänzungsspieler gesehen werden kann. „Bobby ist pfeilschnell und ein richtig gefährlicher Konterspieler”, schätzt Schmidt zwar die Qualitäten den US-Amerikaners – ein Kandidat für die Startelf ist er noch nicht.
Entsprechend kämpfen Lauth, Friend und Hain um die beiden freien Plätze in der Löwen-Offensive. Das Stürmer-Roulette: Die AZ zeigt die drei möglichen Sturmpaarungen für die Löwen-Startelf.
Stephan Hain mit Rob Friend: Schmidt ist von seinem 24 Jahre alten Neuzugang aus Augsburg überzeugt – vor allem aber von Friend. „Rob ist ein robuster, wuchtiger Stürmer, der die Bälle mit dem Rücken zum Tor unheimlich gut halten und dann verteilen kann”, sagt Schmidt über den 32-jährigen Kanadier. „Ich weiß auch, dass er nicht unbedingt für spanisches Spiel mit viel Ballzirkulation taugt. Aber dafür hat er andere Qualitäten – nicht nur in der Offensive. Auch in der Defensive, vor allem bei Standardsituation, ist Rob mit seiner Kopfballstärke ein wichtiger Spieler für uns.” Hain, der bislang 26 Erst- (2 Tore) und 51 Zweitligaspiele (14 Tore) für Augsburg absolviert hat, könnte um Friend herumwirbeln. „Er hat eine sehr gute Spielübersicht und ist nur schwer vom Ball zu trennen. Allerdings muss er noch lernen, in manchen Situationen egoistischer zu werden”, sagt Schmidt, der eine klare Erwartung an Hain hat: „Natürlich erwarte ich mir von ihm Tore – und durchaus auch ein paar Vorlagen.”
Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent
Benny Lauth mit Rob Friend: Das Sturmduo der vergangenen Rückrunde. In elf gemeinsamen Partien erzielten sie sieben Tore – Friend vier, Lauth drei. Ob sie auch in der kommenden Saison wieder gemeinsam auf Torejagd gehen dürfen? Vor allem Lauth scheint auf der Kippe zu stehen – trotz seiner zwölf Saisontore in der vergangenen Spielzeit. „Ich rede viel mit Benny, es gibt keinerlei Konflikte”, sagt Schmidt. „Dass er sich jetzt in einer Konkurrenzsituation befindet, ist normal. Jeder Spieler muss sich beweisen – und es ist doch bekannt, dass Konkurrenzkampf meistens neue Kräfte frei setzt.” Auch bei Löwen-Rekordtorschütze Lauth?
Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent
Benny Lauth mit Stephan Hain: Unwahrscheinlich, dass Lauth und Hain zusammen auf dem Rasen stehen werden – aufgrund ihres fast gleichen Spielstils. Das lässt auch Schmidt durchblicken. „Lauth und Hain sind sehr ähnliche Spielertypen. Sie haben aber beide auch ihre Qualitäten, sind schnell, sehr spielstark und verfügen über eine gute Technik”, sagt der 44-Jährige.
Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent