Doppelt bitter! TSV 1860 winkt weitere Geldstrafe wegen Pyrotechnik
München – Willkommen zurück, David Richter und Joel Zwarts: Nach der packenden, aber mickrigen Punkteteilung im Derby gegen Haching sollte das Remis gegen die beiden Ex-Löwen und Schlusslicht Osnabrück unbedingt aufgewertet, der fiese Heimfluch der Sechzger endlich gebrochen werden.
Wolfram nach Remis: "Zur Zeit ist ein bisschen der Wurm drin"
Das 2:2 (1:1) des TSV 1860 gegen den Zweitliga-Absteiger mit Zwarts in der Startelf und Richter auf die Reservebank degradiert im zweiten Abendspiel in Serie sorgt nach dem S-Bahn-Derby für den nächsten Stimmungs-Dämpfer: Wieder 2:2, wieder zwei Führungen verschenkt.
"Sehr bitter", fand es Torschütze Maximilian Wolfram: "Zurzeit ist ein bisschen der Wurm drin: Wir schießen ein Tor, kriegen ein Gegentor. Wir müssen das unbedingt abstellen."
Ebenso einzustellen gälte es die ständigen Pyro-Shows, die zwar hübsch aussehen, aber die eigenen Fans gefährden und das Konto der Giesinger belasten. Doch irgendwas musste der TSV wohl auch an diesem Mittwochabend wieder feiern, wenn sich die Lage sportlich schon nicht so darstellt, wie erwünscht. Sechzig, wie es (mit sich) ringt und kracht.
Zwarts trifft gegen seinen Ex-Klub
Zurück zum Spiel: Trainer Argirios Giannikis tauschte im Vergleich zu Haching vor drei Tagen gleich vier Spieler: Max Reinthaler, Marlon Frey, Morris Schröter und David Philipp ersetzten Raphael Schifferl, Tunay Deniz, Julian Guttau und Wolfram.
Die neu formierten Löwen hatten aber erst einmal reichlich Abwehrarbeit zu verrichten, denn der Liga-Letzte machte das Spiel und Dampf über die Außen. 1860 hielt Stand, mehr aber nicht.
Bis zur 32. Minute dauerte es, bis die Dinge konkreter wurden: Philipp tankte sich durchs Mittelfeld und feuerte den ersten Schuss aufs Tor ab, Schlussmann Jonsson hielt den zentralen Versuch (32.) Fünf Minuten später nahm der sichtlich top motivierte Zwarts Maß, Vollath konnte dem ungleich gefährlicheren Flachschuss nur hinterhersehen und von Glück reden, dass er nicht einschlug.
Löwen hadern mit Gegentreffer
Der erste wirklich vernünftige Angriff der Giesinger sollte sitzen: langer Ball von Reinthaler in den Lauf von Schröter, mustergültige Hereingabe des Rechtsaußen, Hobsch musste nur noch den Fuß hinhalten (41). 1:0! Wer dachte, dass der TSV bis zur Pause seinen Stiefel herunterspielte, der sah sich bitterlich getäuscht: Ex-Löwe Zwarts versenkte direkt im Gegenzug eine Flanke vom linken Flügel per Kopfball-Aufsetzer in den Maschen (42.). 1:1!
Gemessen an den Statistiken mit je vier Torschüssen, aber leicht mehr Ballbesitz und deutlich mehr gewonnenen Zweikämpfen auf seiten der Osnabrücker ein gerechtes Ergebnis. Dumm nur für 1860, dass man noch hätte einen Handelfmeter bekommen müssen.
Pausenfazit von Magente-Experte Deniz: "Hobsch braucht nicht viele Chancen, um Tore zu erzielen. Das hat er heute wieder gezeigt." Der Gegentreffer sei "zu einfach" gefallen: "Wir müssen natürlich versuchen, auch die Flanken zu blocken und im Zentrum eine gewisse Zuordnung zu haben."

Giannikis findet klare Worte nach Remis: "Richtig ärgerlich!"
Nach dem Seitenwechsel drückte der TSV aufs Tempo. Der reinrotierte Löwe Philipp war es, der nach Vorarbeit von Torschütze Hobsch das 2:1 auf dem Fuß hatte – und aus spitzem Winkel drüber hämmerte (51.). Joker Wolfram machte es besser und schlenzte frei vor dem Tor in die lange Ecke (76.). 2:1!
Kaum zu glauben, aber wahr: Wieder nur wenig später verschuldete Kozuki einen Strafstoß – und Osnabrück glich erneut aus (79). Weil Joker Fabian Schubert noch zwei dicke Chancen vergab, blieb es beim Haching-Déjà-Vu. Kurz-Fazit Giannikis: "Richtig ärgerlich!"
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