Doppelsechser bei 1860: Stahlstark, dieses Duo

Dominik Stahl und Yannick Stark sollen in der Rückrunde im Löwen-Mittelfeld abräumen: „Wir sind keine Harakiri-Spieler.“ Hier sprechen sie über ihre Aufgabe, Trainer Funkel – und Yuya Osako.
von  Markus Merz
Dominik Stahl und Yannick Stark haben im Trainingslager in Belek für die Rückrunde geschuftet. Auf die beiden Mittelfeldspieler wird es ankommen.
Dominik Stahl und Yannick Stark haben im Trainingslager in Belek für die Rückrunde geschuftet. Auf die beiden Mittelfeldspieler wird es ankommen. © sampics/Augenklick

Dominik Stahl und Yannick Stark sollen in der Rückrunde im Löwen-Mittelfeld abräumen: „Wir sind keine Harakiri-Spieler.“ Hier sprechen sie über ihre Aufgabe, Trainer Funkel – und Yuya Osako.

AZ: Herr Stahl, Herr Stark, Ihre Nachnamen stehen für Kraft. Wer ist der Stärkere von Ihnen?

STAHL: Einen Contest gab es noch nicht, aber der Yannick ist schon eine ziemliche Maschine. STARK: (lacht – und winkkt ab)

Ihr Trainer Friedhelm Funkel plant mit Ihnen in der Rückserie auf der Doppel-Sechs. Es scheint, als hätten Sie beide sich gesucht und gefunden.

STAHL: Eigentlich können wir uns nicht riechen. (lacht) Ne, die Stimmung in der Mannschaft ist super. Auch der Yannick hat sich da sehr gut eingelebt. Es ist immer förderlich, wenn man sich auch neben dem Platz gut versteht und sich in der Kabine nicht aus dem Weg gehen muss. STARK: Geht ja auch nicht. Wir sitzen ziemlich nah beieinander. Fast gegenüber. Von daher passt das.

Auch wenn Yannick Stark etwas länger brauchen dürfte vor dem Spiegel. Seine Haare haben ihm nicht umsonst den Namen „Locke“ eingebracht.

STARK: Das mache ich immer schon im Hotel, nicht direkt vorm Spiel. Von daher gibt’s da keine Verzögerungen.

Herr Stark, Sie sind seit einem halben Jahr in München. Es war eine turbulente Zeit.

STARK: Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden und am Anfang ist es für mich gleich super gelaufen. Dann gab es eine Phase, in der wir unsere Qualitäten als Mannschaft leider nicht mehr abrufen konnten. Das hat sich auch auf meine persönlichen Leistungen ausgewirkt, aber wir haben uns da wieder rausgekämpft.

Auch bei Ihnen, Herr Stahl, lief nicht immer alles reibungslos. Und am Ende gab es dann die Wahnsinns-Serie mit vier Toren in Folge.

STAHL: Ja, auch bei mir verlief die erste Saisonhälfte wellenförmig. Wir sind gut reingekommen, dann hatte ich die Verletzung an der Wirbelsäule mit einer sechswöchigen Pause. Es ist immer sch***e, wenn man verletzt ist. Dann mein erstes Spiel nach dem Comeback gegen den BVB. Einerseits Wahnsinn, andererseits blöd. Ich bin jetzt froh, dass ich das Jahr ganz gut beenden konnte.

Lesen Sie hier: Dritter Neuzugang beim TSV 1860 Volland riet Ludwig zu den Löwen

Herr Stark, haben Sie es überhaupt fassen können, als Ihr Nebenmann plötzlich zum Torjäger mutierte?

STARK: Nee, eigentlich nicht so richtig. Das war Wahnsinn. Aber natürlich habe ich im Training schon gesehen, dass er kopfballstark ist und einen guten Schuss hat.

Wer hat den härteren Schuss von Ihnen?

STAHL: Schwierige Frage. Der Yannick schweißt die Dinger im Training regelmäßig rein. STARK (lacht) STAHL: Doch, ist wirklich so. STARK: Wenn der Ball einschlägt, gibt’s nichts Schöneres. STAHL: Ich denke, es wird im Fußball immer wichtiger, im Zentrum nachzurücken. Da haben wir unsere Qualitäten.

Spricht der Trainer oft mit Ihnen?

STARK: Bei taktischen Einheiten nimmt er uns schon mal beide zur Seite. Ansonsten hatte ich noch nicht so viele Gespräche mit ihm. Aber das braucht es ja auch nicht ständig und ist ein Zeichen, dass er nicht so viel zu meckern hat.

Lesen Sie hier: Stark: "Haben uns aus der Krise rausgekämpft"

Benutzen Sie im Spiel Zeichen oder spezielle Wörter, um sich abzusprechen?

STARK: Wenn zum Beispiel ein Ball über die Außen kommt, haben wir Blickkontakt. Dann ist es oft auch von der Kraft abhängig, wer noch die Power hat, im Vollsprint nach vorne zu gehen und wer besser mal hinten bleibt. STAHL: Wir sprechen viel miteinander, das bekommt man außen gar nicht so mit. Die Harakiri-Spieler sind wir eher nicht.

Yuya Osako hat 1860 einen neuen Stürmer bekommen. Wie läuft die Eingewöhnung?

STAHL: Schon ganz gut. Natürlich ist es nicht einfach für ihn. Neues Land, neue Sprache. Aber er lernt fleißig Deutsch und wir sitzen auch beim Essen mit einer größeren Gruppe zusammen.

Wie können Sie ihm helfen? Immerhin wird es in Zukunft auch auf das Zusammenspiel zwischen Ihnen beiden und Osako ankommen.

STAHL: Der Yannick spricht ja gut japanisch. STARK: (lacht) Fast fließend. Auf dem Platz gibt es einfach ein gewisses Fußballverständnis, da verständigt man sich dann mit Händen und Füßen oder irgendwelchen Lauten. ]STAHL: Das war bei Yannick am Anfang ja auch nicht anders, als er gekommen ist. Der hat auch einen Dolmetscher gebraucht. Aus Hessen. (lacht) 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.