Dilemma Erstliga-Verbot im Grünwalder Stadion: So könnte der Kompromiss aussehen

München - Das Projekt Stadionsausbau vor dem Aus? So konnte man die Mitteilung des TSV 1860 vom Donnerstag verstehen. Denn wie sollten sich beide Seiten noch annähern?
Die Stadt will die Löwen fest verpflichten, das modernisierte Grünwalder Stadion für mindestens zehn Jahre zu nutzen - obwohl sie Erstligafußball dort nicht für genehmigungsfähig hält. Aber, fragt der TSV nun auch öffentlich, wie soll man als sportlich ehrgeiziger Profifußballklub bis Ende der 30er Jahre ausschließen, Erstligafußball zu spielen?
Kehrt die zweite Mannschaft von 1860 zurück ins Grünwalder?
Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) zeigte am Freitag im Gespräch mit der AZ auf, wie eine Lösung aussehen könnte: indem man im Fall des Falles einfach wieder die zweite Mannschaft im Grünwalder spielen lässt. 1860 würde das Stadion vertragsgemäß nutzen. Und die erste Mannschaft könnte anderswo erste Liga spielen, mutmaßlich im Olympiastadion.

Zur Frage nach dem Erstliga-Fall sagte Dietl wörtlich: "Ich habe dem Verein bereits signalisiert, dass wir versuchen werden, die Thematik in die Vertragsverhandlungen aufzunehmen. Ich kann mir vorstellen, dass die Löwen in diesem Fall auch eine zweite Mannschaft haben, die dort spielen kann."
Stadtrat stimmt für Modernisierung des Grünwalder Stadions
Wie berichtet, hat der Stadtrat diese Woche grundsätzlich für eine 77 Millionen Euro teure Modernisierung und Erweiterung gestimmt. Unter anderem würde das Stadion komplett überdacht, die Haupttribüne würde verlängert, über der Stehhalle könnten VIP-Logen entstehen und auf der Osttribüne ein Oberrang. Die Kapazität soll von 15.000 auf 18.100 steigen.
Ein endgültiger Beschluss soll in einem Jahr fallen - vorausgesetzt, man einigt sich mit den Löwen auf die Vertragsmodalitäten. Und vorausgesetzt, im Stadtrat findet sich dann immer noch eine Mehrheit.