Die (un-)gefährliche Abhängigkeit von Rubin O.
Aalen/München - Als der Spanier Rodri in der 79. Minute gegen Aalen die Riesen-Chance zum 1:0 verpasste, stöhnten die Löwen-Fans laut auf. "Okotie hätte den gemacht", stand später in Leser-Kommentaren geschrieben.
Tatsächlich machte die Szene deutlich: Außer Rubin Okotie hat Sechzig keinen Knipser. Zehn Pflichtspiele, acht Tore, zwei Vorlagen: Okotie war an zehn von zwölf Toren der Löwen beteiligt und hat bislang jede Minute auf dem Platz gestanden. Auf ihn zu verzichten, und sei es nur für die letzten Minuten eines Spiels, um einen frischen Stürmer zu bringen, ist keine Option.
Rodri muss seine Torgefährlichkeit erst noch unter Beweis stellen, die erste Großchance darauf ließ er gegen Aalen aus. Valdet Rama könnte sich zu einem guten Vorbereiter entwickeln, aber weder im Spiel noch im Training stach er durch Zug zum Tor hervor. Daniel Adlung hat diese Qualität, spielt aber erst seit dem Fürth-Spiel eine Rolle.
Und der Rest? Leonardo dürfte wieder eine Chance bekommen. Er ist durch seine Stärke im Eins gegen Eins immer eine Gefahr. Daylon Claasen schafft es derzeit nicht einmal in den Kader, Bobby Wood ist keine ernsthafte Option. Und dahinter? Nichts mehr. Weder Sanchez noch Bedia oder Weigl strahlen echte Torgefahr aus.
Der Kader mag von seiner spielerischen Qualität ein so hohes Niveau wie seit Jahren nicht mehr haben. Doch durch die Abgänge von Moritz Stoppelkamp und Yuya Osako hat Sechzig enorm an Torgefährlichkeit eingebüßt. Ausgenommen Okotie, konnte bislang niemand diese Lücke nicht schließen.
Wenn kein Wunder passiert, werden die Löwen dieses Problem bis in die Winterpause mit sich herumschleppen. Dann gäbe es die Möglichkeit auf dem Transfermarkt nachzulegen. Dies ist bislang aber nicht angedacht. Daher wäre es besser (und preiswerter), wenn der Knoten bei einem der genannten Kandidaten platzen würde. Nach neun Spieltagen wird es langsam Zeit.
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