Die Statik stimmt nicht: Köllners Problem mit den vielen Wechseln

München - Neun Neuzugänge, jede Menge Optionen für das Mittelfeld und die Offensive. Aber eine Stammelf hat Köllner nicht so richtig zusammen. Zwar kristallisiert sich nach sechs Spieltagen heraus, wer von Beginn an startet, doch die Startelf allein garantiert in dieser Saison noch nichts.
"Die fünf Wechsel verändern enorm die Statik"
"Die fünf Wechsel verändern enorm die Statik", erklärt Sechzig-Trainer Michael Köllner das Problem. Bei den üblichen drei Wechseln würde er als Trainer erst in der Schlussphase aktiv werden, um nochmal Schwung in das Spiel zu bringen. "Heute wechselst du relativ zügig." Zum Beispiel schon zur Halbzeit. Da würden die Einwechselspieler einen großen Anteil am Spielsystem und an der Entwicklung des Spiels selbst haben.
Durch die Corona-Pandemie war die Regel eingeführt worden, dass Mannschaften statt drei fünf Spieler auswechseln dürfen. Im vergangenen Sommer hat der DFB beschlossen, die Regel fortzuführen.
Der breite Kader verstärkt den Effekt bei den Löwen: Viele Spieler spielen, jeder kann problemlos in die Partie kommen, ohne dass die Mannschaft auf dem Platz an Qualität verliert. Manche Spieler können sogar gegensätzliche Positionen bekleiden, wie es Jesper Verlaat schon zweimal bewies. Der Innenverteidiger avancierte doppelt zum Matchwinner mit seinem entscheidenden Tor in der Schlussphase.
"Mal braucht man mehr Emotionalität, mal mehr Kälte, mal mehr Kalkül"
Köllner setzt darauf, die Spieler je nach Gegner einzusetzen. "Mal braucht man mehr Emotionalität, mal mehr Kälte, mal mehr Kalkül", erklärte er vor dem Spiel gegen den MSV Duisburg (Samstag, 14 Uhr live im BR, auf Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Gegen die physisch starke attackierenden Duisburger wird voraussichtlich der große, wuchtige Fynn Lakenmacher im Sturmzentrum auflaufen.