Die Spieler sollen Sauhunde werden

BELEK Das Trainingslager der Löwen ist vorbei, also kann man schon mal eine Anekdote erzählen, ein paar Interna preis geben. Wie beispielsweise Guillermo Vallori seinem Freund und Zimmerkollegen Maximilian Nicu ein unfreiwilliges eiskaltes Bad verpasst hat.
Auf dem Weg zurück vom Training ins Hotel hatte Nicu mit dem Angriff nicht gerechnet, landete im eiskalten Nass. „Als wir einmal vom Training zurück ins Hotel gelaufen sind, hat Gui den Max in den
eiskalten Pool geworfen. So schnell habe ich noch nie jemanden wieder aus dem Wasser springen sehen”, lacht Trainer Alexander Schmidt.
Die Szene hat ihm gefallen. Denn er hält seine Mannschaft manchmal für zu brav. „Manchmal wünsche ich mir, dass es ein wenig mehr Reibung gäbe im Team, dass mehr Streiche gespielt würden. Ein paar Sauhunde im Team tun jeder Mannschaft gut”, sagt Schmidt.
Getreu dem Motto: Die Vereinsführung soll sich endlich zusammenraufen – doch in seiner Mannschaft darf es ruhig ein bisschen krachen!
Was die Frage aufwirft: Sind die Löwen zu brav für den Aufstieg? Schmidt selbst glaubt nicht, dass es bei 1860 gar keine Typen geben würde, im Gegenteil. Schmidt: „Moritz Stoppelkamp mit seiner Ruhrpott-Attitüde ist so einer. Der sagt, was er denkt, ist immer direkt, immer cool.” Mehr Stoppelkamps für 1860?
Nicht nur: Auch Gabor Kiraly und Daniel Bierofka „sind absolute Führungsspieler, an denen sich die anderen hochziehen können”, so Schmidt.
Auch der neue Stürmer Ola Kamara könnte nicht nur sportlich eine Bereicherung sein. Schmidt: „Er hat Herz, rennt sich die Seele aus dem Leib. Und wenn du mit ihm sprichst, merkst du, dass er dir genau zuhört und alles aufsaugen will.” Der 23-Jährige zeigte bei seinem ersten Spiel für die Löwen eine sehr beherzte Leistung, erzielte das 1:1 - und sagte danach: „Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich nicht ein, zwei Tore mehr gemacht habe.” Bei Kamara soll es aber nicht bleiben. „Wir holen noch einen Stürmer”, verspricht Schmidt. „Ich habe Druck gemacht bei Hinterberger (Sportchef) und Schäfer (Geschäftsführer). Wir haben derzeit drei Optionen, eine davon wird schon klappen.” Wie Kamara soll auch der zweite Neue ausgeliehen werden.