Die Makos-Vallori-Wette

Steigt 1860 auf, dann müssten Makos und Vallori Haare lassen. Nach der schwierigen Hinserie ist der Grieche wieder gut gelaunt.
von  Filippo Cataldo
Grigoris Makos.
Grigoris Makos. © sampics

Steigt der TSV 1860 auf, dann müssten Grigoris Makos und Gui Vallori Haare lassen. Nach der schwierigen Hinserie ist der Grieche wieder gut gelaunt. Hier lesen Sie, worum er im Trainingslager mit seinem Kollegen wettet.

Belek - Plötzlich geht ein Raunen durch die Trainingsanlage Maxx Royal in Belek, dann brandet Applaus auf. Grigoris Makos, dem die Anerkennung gilt, scheint zunächst nicht genau zu wissen, wie ihm geschieht, so oft wurde ihm ja noch nicht zugejubelt, seit er bei 1860 ist. Dann lächelt er fast unmerklich in seinen Bart hinein, dreht sich um und rennt zurück zur Mittellinie.

Aber was war das auch für ein schönes Ding: Beim Angriffstraining war Makos quer in der Luft gelegen und hatte den Ball per Seitfallzieher im Netz untergebracht. Beflügelt vom Erfolgserlebnis trifft er ein paar Minuten später nochmal, diesmal per Hacke.

Grigoris Makos als Torjäger? Der Rustikal-Kicker plötzlich ein Filigrantechniker? Die Löwen lernen im Trainingslager in Belek, das überschattet wird von Sven-Göran Eriksson und den Machtkämpfen in der Vereinsspitze, ganz neue Seiten an Makos kennen.

Einen, der sich im Training reinhaut, mit seinen Kollegen lacht, es nochmal wissen will. Und der mit trockenem Humor glänzt: Mit wem er sein Zimmer teile in Belek? "Mit dem Geist von Ismael Blanco. Ich habe mir ein Bild mitgenommen und es auf das Nebenbett gelegt", sagt er. Blancos Vertrag wurde kurz vor dem Trainingslager aufgelöst.

Ein Schicksal, das auch Makos drohte. Im Dezember hatte Sportchef Florian Hinterberger versucht, den Nationalspieler in Zypern anzubieten. Das Kapitel Makos schien schon nach einem katastrophalen Halbjahr zu Ende zu gehen.

Trainer Alexander Schmidt hatte den Mittelfeldspieler, der als Hoffnungsträger nach Giesing gekommen war, aber auch wegen einer langen Verletzung keinen Fuß auf den Boden bekommen hatte, in der Auflistung seiner zentralen Mittelfeldspieler erst an fünfter Stelle genannt.

Doch Flucht kommt für Makos nicht infrage. "Ich wollte nach meiner Verletzung zu viel, ich weiß. Ich war zum ersten Mal in einem fremden Land, war von meiner Freundin getrennt, wurde hier mit riesigen Erwartungen empfangen, dann habe ich mich verletzt. Aber jetzt habe ich den Kopf frei", beteuert er. "Für mich ist es so, als ob ich jetzt erst anfangen würde."

Makos hat Großes vor, gleich nach dem Trainingslager zieht Freundin Athena nach München. Das Wichtigste: Makos glaubt an den Aufstieg. Das Team sei gut drauf, fünf Punkte könne man aufholen. Und sollte es tatsächlich klappen mit dem Aufstieg, würde er sich sogar von seinem Markenzeichen trennen.

Mit Gui Vallori hat er sich eine haarige Wette ausgedacht: "Wenn wir aufsteigen, darf Gui mich rasieren", verrät er. Im Gegenzug müsse der Spanier, der nicht wirklich als uneitel gilt, sich eine Glatze scheren. Da scheint einer die Löwen wirklich zu mögen.

Nur zwei Mal hat sich Makos, der heute 26 wird, in den letzten Jahren von seinem Bart getrennt: Als er zum Militär musste und für Werbefotos mit einem Rasierer-Hersteller. "Ich fühle mich nackt ohne Bart, es gefällt mir einfach nicht", hat er mal gesagt.

Auch Schmidt ist natürlich aufgefallen, dass Makos in den letzten Tagen aufblüht. "Akis hat eine Waffe, das ist seine Aggressivität gegen den Ball. Darauf stehe ich", sagt der Trainer.

"Als ich angefangen habe, war er übermotiviert, wollte zu viel, für sich und die Mannschaft, hat deswegen viele unnötige Fouls produziert und der Mannschaft geschadet. Aber mittlerweile gefällt er mir gut. Auch die Chemie zwischen uns stimmt", sagt Schmidt.

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