Die Löwen, VW und die Arena-Posse

Löwen-Sponsor VW lobt das Bayern-Stadion. „Haben uns mit der Situation hier und jetzt beschäftigt”. Gegen eine neue Spielstätte hätte der Konzern aber nichts einzuwenden
München - Es war nur ein Nebensatz, doch der sorgte gewaltig für Wirbel. Bei der Vorstellung des neuen 1860-Hauptsponsors VW wurde Marketingleiter Thomas Zahn unter anderem so zitiert: „Ein Traditionsklub mit treuen, leidenschaftlichen Anhängern und guter sportlicher Perspektive, dazu als Spielstätte eines der besten Stadien weltweit und schließlich der Standort München: Das macht die Partnerschaft für Volkswagen zu einer runden Sache.”
Nanu, ein Bekenntnis zur Allianz Arena? Das überraschte dann doch. Wollen die Löwen doch am liebsten sofort ausziehen, erst am Sonntag hatten sich alle 1860-Granden für den Bau eines eigenen „Löwen-Käfigs” ausgesprochen.
Das haben sie bei VW, das mit dem Nachhaltigkeitskonzept „Think Blue” bei 1860 wirbt, auch gewusst. „Uns ist natürlich schon lange bekannt und sehr wohl bewusst, dass die Löwen sich nach einem eigenen Stadion sehnen”, sagte VW-Sprecher Gerd Voss der AZ aus Anfrage, „dagegen haben wir überhaupt nichts einzuwenden.” Allerdings habe sich der Sponsor nun „mit der Situation hier und jetzt” beschäftigt: „1860 spielt derzeit in der Allianz Arena, das ist Fakt. Und Fakt ist auch, dass es eines der modernsten und besten Stadien der Welt ist”, so der VW-Sprecher.
Doch sollte 1860 „ein eigenes Stadion bauen, sind wir überzeugt davon, dass dies dann auch eine einmalige Spielstätte wäre”, in der sich VW ebenso gerne präsentieren würde. Wenn die Partnerschaft bis dahin noch besteht. Zunächst hat der Automobilriese bis 2016 unterschrieben. Grundsätzlich aber sei die Partnerschaft „langfristig” angelegt. Und wer weiß, vielleicht spielen die Löwen irgendwann sogar in einer VW-Arena.