Die Löwen-Säulen: So sieht die Hierarchie beim TSV 1860 aus

Löwen-Coach Michael Köllner hat sein Team in drei Kategorien eingeteilt, aus denen er eine Drittliga-Truppe formen will. Eine davon sind die Neuzugänge, da hakt es beim TSV 1860 am meisten.
von  Matthias Eicher
Drei Säulen sollen Köllners Team tragen: In einer Kategorie finden sich Routiniers wie Sascha Mölders wieder.
Drei Säulen sollen Köllners Team tragen: In einer Kategorie finden sich Routiniers wie Sascha Mölders wieder. © Rauchensteiner / Augenklick

München - Michael Köllner denkt derzeit in Kategorien. Der Trainer des TSV 1860 hat aktuell drei verschiedene Gruppen von Spielern zur Verfügung.

In Kategorie eins finden sich etwa Torjäger Sascha Mölders, Torhüter Marco Hiller, Abräumer Quirin Moll. In Gruppe zwei tummeln sich die Junglöwen um Niklas Lang, Johann Djayo oder Milos Cocic. Die dritte Gruppe besteht – bis jetzt – nur aus Erik Tallig.

Köllner: So will ich die Löwen besser machen

"Mein Job ist es, die Spieler besser zu machen", erklärte Löwen-Dompteur Köllner am Samstag am Rande des 4:1-Testspielsieges gegen Jahn Regensburg und ergänzte über die unterschiedliche Herangehensweise je nach Spielerkategorie: "Der eine Job ist es, die neuen Jungs zu entwickeln. Dazu kommt die externe Schiene mit den Neuzugängen. Wir wollen aber auch den vorhandenen Spielerkader besser machen."

Köllners Plan mit den drei Säulen. Als da wäre: Säule Nummer eins. Mölders, Moll und Co. Beim 35-jährigen Angreifer hat Köllner in der vergangenen Spielzeit seinen Einfluss bereits gezeigt: 15 Tore, 15 Vorlagen – Mölders spielte wie entfesselt auf und stand ebenso für den Aufschwung wie Sturm-Kollege Stefan Lex, den Köllner in die Zentrale beordert hatte.

Verbesserungsbedarf bei Moll und Erdmann

Verbesserungsbedarf besteht bei vermeintlichen Führungsspielern, die vergangene Spielzeit nicht so performten wie erhofft: Innenverteidiger Dennis Erdmann agierte zu wechselhaft, Abräumer Quirin Moll konnte nach seinem Kreuzbandriss kaum Fuß fassen. Die beiden erfahrenen Recken sollen nun, zuletzt auf vertauschten Positionen, zu Leistungsträgern werden.

Reichlich Entwicklungspotenzial besitzen aber auch Akteure wie Dennis Dressel, Leon Klassen oder Fabian Greilinger: Sie haben, allen voran Dressel, bereits Fuß gefasst bei den Profis und sollen nun jeweils den nächsten Entwicklungsschritt machen. Allesamt sollen sie Sechzigs Gerüst einer schlagkräftigen Truppe darstellen.

Im Rahmen der Aktion "Junglöwen forschen" sollen Sechzigs Talente auf sich aufmerksam machen. In den ersten Tests waren es allen voran die trotz junger Jahre abgeklärt agierenden Verteidiger Niklas Lang (18) und Maxim Gresler (17) sowie der erstaunlich robuste Johann Ngounou Djayo (19), die sich in den Vordergrund spielen konnten.

Köllner bremst Erwartungen an Junglöwen

Köllner spart zwar nicht an Lob für seine Youngster, doch er bremst die Erwartungen: "Klar ist auch, dass sie uns im Laufe der Saison nicht alle über zehn Spiele helfen werden. Sie müssen sich noch weiterentwickeln."

Externe Neuzugänge – die dritte und letzte Kategorie, die bislang mit Spielmacher Erik Tallig sehr spärlich gefüllt ist. Immerhin lässt der Ex-Chemnitzer sein Können mehr als nur aufblitzen. Demnächst sollte der 20-Jährige Gesellschaft bekommen. Allerdings nicht von Edgar Prib (30). Wie die "Bild" berichtet, soll Hannovers Ex-Kapitän den Löwen bereits vor Wochen abgesagt haben.

Zusätzliche Finanzspritze für den TSV 1860?

Köllner bekräftigte dennoch seinen Wunsch nach drei, vier Neuzugängen. Dafür müsste allerdings endlich Sechzigs geplante Etaterhöhung durchgehen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" zuletzt berichtete, soll den Löwen eine zusätzliche Finanzspritze von Sponsor "die Bayerische" über etwa eine Million Euro weiterhelfen.

Neben einem erfahrenem Strategen à la Prib sollen auch ein Verteidiger, ein weiterer Mittelfeldmann und ein Stürmer auf Günther Gorenzels Liste stehen – und 1860 zu einem aufstiegsreife(re)n Team machen. Auf die Frage, welche Rolle 1860 ohne weitere Neulöwen spielen könne, konterte Köllner martialisch: "Das ist mir zu hypothetisch. Was passiert, wenn ich morgen einem plötzlichen Herzinfarkt erliege?" Dann lachte er und verwies auf das, was er beeinflussen könne: sich um seine drei Säulen zu kümmern.

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