Die Löwen mit neuem Schwung

Training für perfektes Ballgefühl: Die Spieler des TSV 1860 haben einen Schnupperkurs im Golfen auf Gut Häusern belegt. So gut haben sich die Löwen geschlagen.
von  Marco Plein

München - Am Freitagabend in Rostock Fußballspielen und schon Samstagfrüh in Salzburg golfen? Nein, das wird für die Löwen nicht möglich sein. Und darum wird wohl auch keiner der Profis bei der fünften Löwen-Trophy der Golfabteilung des TSV 1860 (ja, die Sechzger golfen auch) am Samstagmorgen dabei sein, wenn in Salzburg um den Tagessieg gespielt wird – schade eigentlich, denn nach ihrem Schnupperkurs am Dienstagmorgen auf dem Golfplatz bei Markt Indersdorf wären dem ein oder anderen Sechzger ja vielleicht ein paar gute Schläge gelungen.

„Wir sehen das als nette Abwechslung zum Trainingsalltag“, sagte Trainer Reiner Maurer, und Stürmerstar Benny Lauth fand: „Bis jetzt hatte ich mit Golf noch nicht viel am Hut. Bis ich in das Alter komme, habe ich aber auch noch ein bisschen Zeit.“


Und weil er und seine Mannschaftskollegen nach der Einladung des Sponsors Druckcenter Gröbl nicht unhöflich auftreten wollten, hielt man sich mit Experimenten auf dem Grün besser zurück. „Wir wollen ja nicht den Platz umgraben“, sagte Lauth schon vor dem Ausflug, und Geschäftsführer Robert Schäfer, der schon beim Sommertrainingslager in Niederösterreich ein paar Schläge probiert hatte, ergänzte: „Mich fasziniert der Sport und die Konzentration, die man dafür braucht. Aber wenn ich mich als Golfer bezeichnen würde, dann wäre das eine Beleidigung für all diejenigen, die wirklich golfen können.“


Ein anderer hielt sich gleich ganz zurück: „Wer wie ich schon mal an der Bandscheibe operiert wurde, lässt lieber die Finger vom Schläger. Höchstens Minigolf, mehr mache ich nicht“, sagte Daniel Bierofka, der mit seinen Gedanken aber sowieso schon bei der Freitagspartie in Rostock ist. „Wir müssen es endlich hinbekommen, dass hinten die Null steht“, forderte der 32-Jährige und schob nach: „Auch wenn die beiden Niederlagen jetzt schon bisschen her sind, so lange man kein neues Erfolgserlebnis hat, nagen diese Spiele immer noch an einem.“


Lauth fand sogar: „Wir haben unseren Fans am Anfang der Saison so gut gezeigt, was wir können, dass wir jetzt daran gemessen werden. Wir haben uns die Messlatte selbst hochgelegt, und da müssen wir wieder hinkommen. Wir haben jetzt Druck, jetzt ist Feuer drin, aber das kann ja auch mal ganz gut sein. Wir müssen nur richtig damit umgehen und dürfen nicht überdrehen.“
Den richtigen Schwung beim Golf fand übrigens Verteidiger Christopher Schindler: Er gewann den Löwen-internen Puttwettbewerb im Stechen mit Antonio Rukavina.

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