Die Löwen in der Krise: Lauth, der Retter?

Der TSV 1860 ist in der Krise – und sucht weiter nach Verstärkung. Auch die Löwen-Legende könnte ein Thema werden. Denn gerade im Sturm hapert es. „Es kann sein, dass noch was passiert“, sagt Aygün  
Ludwig Vaitl |
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Benny Lauth
sampics/Augenklick Benny Lauth

Der TSV 1860 ist in der Krise – und sucht weiter nach Verstärkung. Auch die Löwen-Legende könnte ein Thema werden. Denn gerade im Sturm hapert es. „Es kann sein, dass noch was passiert“, sagt Aygün

München - Nach drei Stunden knallharter Videoanalyse rauchten die Köpfe bei den Profis des TSV 1860. Die Bilder der schmerzhaften 0:3-Niederlage in Düsseldorf, die Trainer Torsten Fröhling seiner Elf am trainingsfreien Dienstag aufbrummte, verarbeiteten die Spieler höchst unterschiedlich: Daniel Adlung zog es in den Kraftraum, Kapitän Christopher Schindler und Stefan Ortega legten ein Torschusstraining ein – doch der Großteil der Spieler schlich wortlos nach Hause. Beinahe so, als wäre nichts geschehen.

Dabei sitzt der Düsseldorf-Schock noch tief. „Das war mit Abstand das schlechteste Spiel der Saison“, stellte Necat Aygün nach der Sitzung desillusioniert fest. „Wir sind wieder in der selben Situation wie in der vergangenen Saison. Wir stecken erneut im Abstiegskampf und das ist immer schwierig.“ Mit nur zwei Punkten aus sechs Spielen muss der Sportdirektor das vorgegebene Saisonziel – ein sicherer Platz im Mittelfeld der Tabelle – schon jetzt verwerfen und sich auf die Grundtugenden des Klassenkampfes berufen. „Wir müssen schauen, dass wir die 40 Punkte so schnell wie möglich sammeln“, sagt Aygün.

Sehen Sie hier: Horror-Saisonauftakt: Wiesn-Verbot für 1860-Spieler

Der schlechteste Saisonstart seit 41 Jahren veranlasst Aygün auch dazu, nochmals über die Kaderplanung nachzudenken. „Es kann sein, dass noch was passiert“, kündigte er an. Zwar ist das Transferfenster schon lange geschlossen, doch vereinslose Spieler dürfen die Mannschaft jederzeit noch verstärken.

Eine Option ist deshalb Löwen-Legende Benny Lauth, der nach seinem Auslandsjahr bei Ferencváros Budapest weiterhin auf Vereinssuche ist. „Ich kenne den Benny gut“, meinte Aygün nur ausweichend über seinen ehemaligen Teamkollegen, der am Wochenende beim Bayern-Heimspiel gegen den FC Augsburg in der Nähe von Bayern-Star Mario Götze und dessen Freundin Ann-Kathrin Brömmel auf der Tribüne saß.

Der 34-jährige Rekord-Torjäger, der insgesamt schon 93 Tore für 1860 erzielte, könnte mit seiner Erfahrung hilfreich sein, um die erschreckend schwache Löwen-Offensive (zwei Tore in sechs Spielen, davon noch kein Treffer durch einen Stürmer) wieder auf Vordermann zu bringen.

Die sowieso schon gebeutelte Löwen-Offensive muss in den nächsten Wochen zu allem Überfluss auch noch auf Valdet Rama verzichten. Der Albaner fällt wegen Adduktoren-Beschwerden vier Wochen lang aus.

Nachbesserungen durch Aygün sind jetzt notwendig, weil in der Saisonvorbereitung einiges schiefgelaufen war. Durch die Wirrungen um Aygüns Vorgänger Gerhard Poschner und lange ausbleibende Neuverpflichtungen verlor der Verein wichtige Zeit in der Vorbereitung. Die Neuzugänge Michael Liendl und Stefan Mugosa kamen so viel zu spät, um sich ins Team einzuspielen.

Vorgänger Poschner erhebt auch deshalb jetzt schwere Vorwürfe gegen das Präsidium um Siegfried Schneider. „Was in dieser Zeit abgelaufen ist, war ein vereinsschädigendes Verhalten seitens des Präsidiums. Vor allem in einer wichtigen Periode wie der Transferzeit“, erklärte Poschner gegenüber „Sport 1“. Bei dieser Gelegenheit beschwerte sich Poschner über Mobbing bei 1860. So sei er bewusst öffentlich beschädigt worden durch das Präsidium und den damaligen Aufsichtsratvorsitzenden Noor Basha, der mittlerweile Geschäftsführer ist. „Offene und verdeckte Proteste wurden organisiert und unterstützt, in welcher Form auch immer“, so Poschner. Die Folge waren nicht nur für Poschner fatal, sondern für den gesamten Verein, der sich jetzt schon wieder auf sportlicher Talfahrt befindet.

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In dieser ist Trainer Torsten Fröhling momentan noch kein Thema. „Es gibt keine Trainerdiskussion“, so Aygün. Zumindest noch nicht.   

 

 

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