Die Löwen hoffen auf inr Oktoberfest in Berlin

Beim offiziellen Wiesn-Besuch des TSV 1860 gab es nur Bier ohne Alkohol, erst nach dem Gastspiel in Berlin soll richtig gefeiert werden.
von  dpa

Berlin – Seit sechs Partien ist Hertha BSC ungeschlagen, das Heimspiel gegen den TSV 1860 wird für den Bundesliga-Absteiger dennoch ein Wegweiser. Nur mit Punkten am neunten Spieltag können die Berliner den Anschluss zu den begehrten ersten drei Tabellenplätzen halten. Und ausgerechnet jetzt herrscht Abwehr-Alarm bei Hertha. „Ich mache mir Sorgen“, sagte Trainer Jos Luhukay zur angespannten Personallage vor allem in der Defensive.

Maik Franz (Schulter-Operation), Felix Bastians (Außenbandanriss im Knie) und Christoph Jancker (Leistenprobleme) fallen langfristig aus. Roman Hubnik hat sich beim jüngsten 2:2 in Duisburg eine Oberschenkel-Blessur zugezogen und fällt aus. Peter Niemeyer laboriert an einer Bänderdehnung im Knie. Der Kapitän steht für die Partie am Freitag (18.00 Uhr) gegen 1860 München allerdings wie Stürmer Sandro Wagner (Magen-Darm-Infekt) und Berlins Top-Torschütze Ronny (Knöchelprellung) im Kader.

Bisher konnte das Team von Luhukay die Misere – auch Kobiaschwili, Lasogga, Radjabali-Fardi, Beichler und Knoll stehen schon lange nicht zur Verfügung – noch überspielen. Mit den noch unbezwungenen Münchnern aber kommt nun ein Team ins Olympiastadion, das vor Selbstbewusstsein strotzt. „Es wäre schön, wenn wir ungeschlagen in die Länderspielpause gehen“, erklärte 1860-Coach Reiner Maurer. Die „Löwen“ (16 Punkte) möchten in Berlin (15) ihr persönliches Oktoberfest feiern, nachdem der offizielle Wiesn-Besuch in dieser Woche mit alkoholfreiem Bier und nur wenig Zeit abgehakt wurde. „Es war kein tobendes Fest für uns. Wir haben in dem Zelt fast nur in strahlende Gesichter geschaut“, berichtete Maurer. Der Chefcoach aber hält die Spannung nach acht Spielen ohne Pleite und mit nur drei Gegentoren hoch: „Das wird ein ganz schweres Spiel“, warnte er vor Hertha. Erst danach geht es nochmals richtig auf die Wiesn.

Das Spitzenduo der Liga, Eintracht Braunschweig (20 Punkte) und Energie Cottbus (17), darf zunächst ruhig zuschauen, wie sich Hertha und 1860 gegenseitig die Punkte wegnehmen. In ihren Heimspielen am Samstag gegen den VfL Bochum und den MSV Duisburg könnten sich beide Clubs dann möglicherweise weiter absetzen. Bei Energie trainiert derzeit der in der Bundesliga gut bekannte Charles Takyi (27) zur Probe – die Verpflichtung des vereinslosen ghanaischen Nationalspielers ist nicht ausgeschlossen. Der neue St. Pauli-Trainer Michael Frontzeck wird am Freitagabend im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin noch nicht auf der Hamburger Bank sitzen. „Ein sofortiger Beginn könnte die hohe Konzentration, die das Team in den letzten Trainingseinheiten an den Tag gelegt hat, berühren“, begründete Sportchef Rachid Azzouzi Frontzecks Dienstantritt mit Verzögerung beim in die Abstiegszone abgerutschten Club. Gegen Union wird noch einmal das Trio Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain verantwortlich sein.
 

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