Die Löwen gegen Ingolstadt: Das Wiesn-Derby
Zum Oktoberfest-Auftakt ist der FC Ingolstadt beim TSV 1860 zu Gast. Die AZ erklärt, warum die Partie gegen den Tabellenführer ein ganz besonderes Duell wird. „Das muss die Leute zusätzlich anziehen“
München - Jetzt kann die Wiesn kommen! Der TSV 1860 schmiss sich bei der gestrigen Einkleidung in Schale. Für alle Neu-Löwen samt Trainer Ricardo Moniz und die Geschäftsführer Gerhard Poschner und Markus Rejek gab’s eine maßgeschneiderte Lederhose, dazu Trachtenhemd, Weste sowie Haferlschuhe und Trachtensocken. Das Oktoberfest muss aber ohne die Löwen beginnen – die empfangen am Samstag Tabellenführer FC Ingolstadt in der Allianz Arena (13 Uhr). Die AZ zeigt, warum es ein ganz besonderes Duell ist.
Derbytime: Sechzig gegen Ingolstadt, Löwen gegen Schanzer – es ist ein klassisches oberbayerisches Derby. Zwar nicht das große Münchner Lokalderby, gegen das sich der TSV 1860 seit Jahren durch den zwanghaften Nicht-Aufstieg wehrt, sondern ein kleines. Aber immerhin: „Derbys sind super. Für die Mannschaft, die Tradition und das Umfeld. Das muss die Leute zusätzlich anziehen“, sagt Trainer Ricardo Moniz und erhofft sich dadurch gleichzeitig einen großen Besucherandrang.
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Tabellen-Konstellation: Der FCI steht dort, wo die Löwen hinwollen und sich nach Moniz‘ vollmundiger Meisterschaftsvorgabe zu Saisonbeginn auch wähnten: an der Tabellenspitze. Mit elf Punkten aus fünf Spielen rangiert die Elf von Trainer Ralf Hasenhüttl ganz oben, allerdings punktgleich mit Leipzig, Darmstadt und Kaiserslautern. Und: Gewinnen die Löwen, würden sie bis auf drei Punkte an Ingolstadt heranrücken, dabei einen großen Schritt in Richtung obere Tabellenhälfte und einen kleinen in Richtung Saisonziel machen. Rama trifft den Ex-Klub: Neu-Löwe Valdet Rama stand in der Saison 2008/09 für Ingolstadt auf dem Platz, absolvierte 32 Spiele und erzielte dabei zwei Treffer. „Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen den Ex-Klub aufzulaufen. Ich hatte ein schönes Jahr dort, habe dort noch viele Freunde und Bekannte. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und werden Vollgas geben.“ Und er erinnert sich: „Damals haben wir 1:1 gespielt und sind danach auf die Wiesn gegangen.“
Duell der Ösi-Kollegen: Rubin Okotie, treffsicherster Löwe und seit dem EM-Qualifikationsspiel wieder österreichischer Nationalspieler, trifft auf zwei Kollegen des ÖFB-Teams: Torwart Ramazan „Rambo“ Özcan und Stürmer Lukas Hinterseer. „Das sind super Jungs und gute Spieler. Sie machen einen tollen Job. Wer dort oben steht, hat es auch verdient“, sagt Okotie, der sich auf ein Wiedersehen freut, aber drei Punkte ausgerufen hat: „Im Idealfall ein Löwen-Sieg mit einem Okotie-Tor gegen den Rambo!“
Ein weiterer Ösi-Kollege verfolgt Okoties Höhenflug übrigens sehr genau: FC-Bayern-Star David Alaba. „Ich kenne ihn ja schon, seit ich ein Jahr alt bin. Er ist wie ein großer Bruder für mich. Ich freue mich sehr, dass er jetzt durchstartet. Ich traue ihm aber noch viel mehr zu bei Sechzig“, sagt Alaba. Dass die beiden dicken Kumpel Alaba und Okotie zuletzt gemeinsam in der Nationalelf aufliefen, sei für Alaba ein „besonderer Moment gewesen. Und ich glaube, für Rubin war es ein Traum.“
Wiesn-Fieber: Wenn das Oktoberfest beginnt, steht ganz München Kopf. Auch die Löwen lassen sich durch die Einkleidung und ihr neues Trachten-Trikot davon anstecken: Gegen die Ingolstädter kommt das blau-weiß karierte Trachten-Leiberl der Löwen samt Lederhosen-Motiv auf den Shorts zum Einsatz. Mehr Wiesn-Feeling geht nicht. Matthias Eicher