Die Löwen fordern: Vertragt euch!

Der Streit zwischen Präsidium und Investor wird auch im Trainingslager des TSV 1860 diskutiert. Spieler und Trainer hoffen auf eine Einigung.
von  Filippo Cataldo

Der Streit zwischen Präsidium und Investor wird auch im Trainingslager des TSV 1860 diskutiert. Spieler und Trainer hoffen auf eine Einigung.

Belek - Dienstagnacht erwarten die Löwen ihren Präsidenten in Belek. Zusammen mit Gattin Gipsy will Dieter Schneider sich selbst ein Bild von den Vorbereitungen für die Rückrunde machen, mit Spielern, Trainern, Angestellten und Fans reden – und sich etwas erholen vom Trubel der letzten Tage.

Nach dem gescheiterten Krisengipfel vom letzten Montag, als Investor Hasan Ismaik wutentbrannt den Dreijahresplan aufgekündigt hatte und dem Kompromissvorschlag des Investors zwei Tage später war Schneider etwas auf Tauchstation gegangen.

Mittlerweile stehen die Zeichen aber auf Tauwetter. Es spricht viel dafür, dass die Löwen Ismaiks Vorschlag zustimmen. Offen ist nach AZ-Informationen eigentlich nur noch die Personalie Sven-Göran Eriksson. Den will Ismaik noch bei 1860 installieren.

Schneider scheint seinen Optimismus nicht verloren zu haben. Am Rande eines Fanclubtreffens im schwäbischen Bermatingen am Wochenende sagte Schneider der „Schwäbischen Zeitung”: „Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass wir auch diesmal wieder zusammenkommen. Das Wichtige ist, dass wir weiter im Gespräch sind. Es kommt nicht auf ein oder zwei Tage an, aber wir müssen das zügig klären, damit wir Planungssicherheit für die Rückrunde und auch für die kommende Saison haben.”

Trainer Alexander Schmidt und Sportchef Florian Hinterberger wären froh, wenn sie Planungssicherheit für die kommenden Wochen hätten. Immer wieder mussten sie in den letzten Tagen Fragen zu ihrer persönlichen Zukunft beantworten. Dabei wollen sie doch nur ihrem Job nachgehen.

Auch den Spielern wäre es am liebsten, wenn bald mal wieder über Fußball gesprochen würde. Der Appell der Löwen an ihre Bosse lautet darum: Vertragt's euch!

Daniel Bierofka: „Klar verfolge ich die Debatte. Aber ich mach mir keinen großen Kopf wegen der Sache, ich bin ja schon lang genug bei 1860 und weiß, dass du hier immer mit allem rechnen musst. Bis jetzt haben sich die Parteien immer geeinigt, also sollten sie das jetzt auch hinkriegen.”

Trainer Alexander Schmidt: „Natürlich wünsche ich mir, dass sich alle vertragen. Eines ist für mich bei allen Debatten das Wichtigste: Es muss immer um den Verein gehen. Ansonsten gilt, was ich seit Tagen wiederhole: Ich konzentriere mich auf meinen Job.”

Benny Lauth: „Für uns Spieler ist das recht weit weg. Wir machen hier unsere Arbeit, die Verantwortlichen ihre. Aber grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass alle bei 1860 an einem Strang ziehen.”

Guillermo Vallori: „Ich bin ausnahmsweise ganz froh, dass ich nicht perfekt Deutsch spreche. Natürlich habe ich mitbekommen, dass es einen Konflikt gibt und natürlich sprechen wir in der Mannschaft darüber. Wenn ich jetzt in Spanien wäre, würde ich mir einen riesigen Kopf machen wegen der Sache. So kann ich mich mehr auf meinen Job konzentrieren und kann mir nur wünschen, dass die Bosse sich einigen. 1860 ist so ein toller Klub und hätte Harmonie verdient.”

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