"Der Sieg ist Gold wert": Welches Ziel für den TSV 1860 jetzt realistischer ist
München - Vier Siege in Serie, fünf Dreier in Folge im Grünwalder Stadion – die werden doch nicht noch nach oben schielen, die Löwen? "Ich weiß die anderen Ergebnisse jetzt noch nicht", sagte Winter-Neulöwe Philipp Maier und ließ sich erst einmal darüber informieren, dass parallel zum 2:1-Sieg des TSV 1860 über Alemannia Aachen am vergangenen Samstag auch Aufsteiger Energie Cottbus gegen Viktoria Köln knapp mit 1:0 gesiegt hatte und sieben Punkte vor 1860 auf Rang drei liegt.
TSV 1860 schon Siebter - so gut wie noch nie in dieser Saison
Was vor einigen Wochen voller Abstiegsängste noch undenkbar gewesen war, ist nun zumindest im Bereich des Möglichen: Sechzig liegt mit 51 Punkten nun schon auf Rang sieben – die beste weiß-blaue Platzierung in dieser Spielzeit.
Eine Aufholjagd bis auf Rang drei und über die Relegation gar die Rückkehr ins Unterhaus des deutschen Fußballs sind zwar unwahrscheinlich, doch alleine der zerronnene Rückstand zeigt auf, dass es dank des neuen Chefcoachs Patrick Glöckner, dank Geschäftsführer Christian Werner und seiner Winter-Transfers um Philipp Maier, Dickson Abiama und Anderson Lucoqui doch noch eine ordentliche Sechzger-Saison 2024/25 geworden ist. Eine, die vielleicht sogar mit Großem gekrönt worden wäre, wären denn bloß noch ein paar mehr Spieltage übrig?
Aufstieg? Wohl eher nicht – aber da ist ja noch der DFB-Pokal...
Maiers Botschaft dazu lautete wie folgt: "Wenn es läuft, dann sagt man immer: Könnte es nicht noch ein bisschen länger dauern?' Wenn es nicht läuft, sagt man: 'Gut, dass es endlich vorbei ist!' Klar, aktuell haben wir uns einen Lauf erspielt, erkämpft und den sollten wir versuchen, vier Spiele noch weiter zu tragen."
Der Blick auf die vier verbleibenden Kontrahenten zeigt: Es geht am Freitag noch zu Hansa Rostock (19 Uhr im AZ-Liveticker), am 3. Mai gegen Rot-Weiss Essen (14 Uhr), am 10. Mai zum SC Verl (14 Uhr) und zum Saisonfinale gegen Erzgebirge Aue (13.30 Uhr). Lauter Tabellennachbarn von 1860, die bei zwölf zu vergebenden Punkten womöglich selbst dieselben Gedankenspiele im Kopf haben. Eines davon, das noch einen Hauch realistischer wäre: Sechzig schafft es noch auf Rang vier und qualifiziert sich dadurch noch für die lukrative Teilnahme am DFB-Pokal der Spielzeit 2025/26. Nach der 1:4-Pleite des 1. FC Saarbrücken gegen Dynamo Dresden am Ostersonntag beträgt der Rückstand der Giesinger auf die Saarländer nur noch fünf Zähler.
1860-Coach Glöckner: "Der Sieg ist Gold wert"
Was dabei rauskommt, so pflegt es Coach Glöckner bisher stets zu sagen, werde man am Saisonende sehen. "Am Ende war es ein dreckiger Sieg. Das ist auch mal schön und tut gut", urteilte er diesmal nach dem nächsten Löwen-Dreier durch die Tore von Abiama (39.) und David Philipp (89.): "Das 2:1 vor unserer Kurve war ein tolles Feeling. Der Sieg ist Gold wert".
Inwieweit sich dieses Gold am Ende noch auszahlen könnte? Der Mannschaft, die Aufsteiger Aachen in einem zähen Spiel letztlich nicht unverdient abfieselte und dadurch weiter auf der Euphoriewelle surfen kann, ist jedenfalls alles zuzutrauen.