Die Junglöwen kommen!
Vor dem Spiel gegen Duisburg freut sich Trainer Maurer über den neuen Konkurrenzkampf im Kader. Er baut weiter auf Jungstars wie Volland und Stahl – und macht so den Etablierten Druck.
MÜNCHEN Wenn Reiner Maurer in den letzten rund sieben Monaten als Löwen-Trainer eines gelernt hat, dann das: Beim TSV 1860 geht es ständig auf und ab. Nachdem dem bitteren Rückrundenauftakt, ging es mit dem 1:0 in Osnabrück wieder bergauf. Und Maurer sagt nun, vor dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Samstag (13 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de): „Es war eine richtig gute Woche für uns.“
Der 50-Jährige freut sich vor allem über den neuen Konkurrenzkampf im Kader. Weil er die ganze Saison über junge Talente einbaut, werden die Rangeleien auf den einzelnen Positionen intensiver. „Für einen Trainer ist so eine Situation ideal“, sagt Maurer, „wir brauchen Druck im Kader. Wenn gestandene Spieler ausfallen, ist es wichtig, dass sie sehen, dass andere für sie in die Bresche springen.“
Weil die Löwen diesen Winter schon fünf Spieler abgegeben haben, sah Maurer die Gefahr, „dass der ein oder andere nachlassen könnte, weil er sich zu sicher gefühlt hat“. Nachdem Maurer zuletzt aber die Youngster Kevin Volland (18) und Tarik Camdal (19) erstmals in die Startelf befördert hatte, durfte er mit Überzeugung sagen: „Die Positionen sind offen.“
Die Junglöwen kommen! Die AZ zeigt, welcher Jüngling welchem gestandenen Spieler den Stammplatz klauen will:
Stefan Aigner gegen Tarik Camdal:
In Osnabrück setzte Maurer auf Camdal statt Aigner. Der 19-Jährige überzeugte mit viel Lauf- und Kampfarbeit. „Tarik hat eine hohe Dynamik, er ist schnell und ausdauernd", lobt Maurer, „er ist einer der laufstärksten Spieler, den ich kenne." Doch Aigner hält dagegen. Nach einer Verletzung (Anriss des Syndesmosebandes) kam er nicht in Tritt. Jetzt aber sagt Maurer: „Er hat mit sich gehadert und fiel in ein Loch. Aber jetzt war klar ein Aufwärtstrend zu sehen. Er ist auf einem besseren Weg.“
Daniel Bierofka gegen Kevin Volland
Wenn Löwen-Kapitän Daniel Bierofka fit ist, spielt er auch. „Aber wenn er angeschlagen ist, dann macht es keinen Sinn“, sagt Maurer. Genau das ist die Chance für Volland. Beim 1:0 der Löwen vor einer Woche in Osnabrück war Volland der gefeierte Mann: erstes Spiel von Anfang an, erstes Tor. Und jetzt sagt Maurer: „Ich weiß, was ich an ihm habe. Er spielt auch gegen Duisburg von Beginn an.“ Maurer ist begeistert vom energischen Spiel Vollands, der auch direkt hinter der Spitze und im Sturm spielen kann.
Alexander Ludwig gegen Bobby Wood
Weil Spielmacher Ludwig nach Maurers Einschätzung „im Moment leider von seiner Bestform entfernt ist“, darf sich der vielseitige Hawaiianer Wood Hoffnungen machen. „Seine enorme Schnelligkeit macht ihn gefährlich“, lobt Maurer. Aber: „Er muss sich erst bei den Profis zurechtfinden.“
Florin Lovin gegen Dominik Stahl:
Lovin wirkt oft wackelig in der Zentrale, seine Spielstärke bringt er zu wenig ein. Stahl („Ich lasse mich nie hängen") versprüht dagegen Leidenschaft. Das gefällt Maurer, der sagt: „Auf Dominik möchte ich nicht verzichten.“
Gabor Kiraly gegen Philipp Tschauner
Auch bei Torwart Kiraly wurde es zuletzt gegen seinen jungen Herausforderer kritisch. Dann hielt der Ungar in Osnabrück stark. Nun sagt er: „Jeder hat seinen Konkurrent in der B-Mannschaft. Und der treibt einen an.“
Marco Plein