Die Hand Giesings sorgt für Ärger

Kevin Volland gibt nach dem Spiel ein Handspiel zu - sehr zum Ärger der Paderborner. Verteidiger Mohr findet die Szene alles andere als lustig. Eher unsportlich.
von  Marco Plein, Christoph Stadler
Kevin Volland konnte gegen Paderborn zwar über seinen siebten Saisontreffer jubeln. Das Tor aber war höchst umstritten.
Kevin Volland konnte gegen Paderborn zwar über seinen siebten Saisontreffer jubeln. Das Tor aber war höchst umstritten. © dapd

Kevin Volland gibt nach dem Spiel ein Handspiel zu. Sehr zum Ärger der Paderborner.

München - Eigentlich war Florian Mohr am Freitagabend toll gelaunt. Der Maskenmann des SC Paderborn sprach ausgelassen über das 1:1 seines Klubs gegen die Löwen – das achte Spiel in Serie ohne Niederlage. Zum recht glücklichen Punktgewinn in München hatte Mohr durch seinen späten Treffer in der 83. Minute entscheidend beigetragen.

Doch als der 27-Jährige über seinen Gegenspieler, 1860-Jungstar Kevin Volland, zu sprechen begann, verzog sich seine Miene. Volland hatte die Sechzger in der ersten Hälfte nach einer Flanke von Stefan Aigner in Führung gebracht – doch dabei hatte ihm auch sein linker Arm geholfen, Druck hinter den Ball zu bekommen. Ein Tor mit der Hand Giesings? Volland wie einst Maradona bei der WM 1986 in Mexiko?

Nach dem Spiel gab der 19-Jährige zu: „Da war einiges im Spiel, der Oberschenkel, die Hüfte, aber auch der Oberarm. Das war aber niemals Absicht”, sagte er und zeigte dabei auf seinen linken Arm - und auf die Hand Giesings.

Paderborns Verteidiger Mohr jedoch fand die Szene alles andere als lustig. Eher unsportlich: „Ich habe Volland im Spiel gefragt, ob er den Ball mit der Hand gespielt hat. Auch der Schiri hat ihn gefragt. Da hat er nein gesagt. Wenn der Ball dann doch an der Hand war, dann ist es eine Sch...-Aktion.”
Die für Volland sogar noch üble Nachwirkungen haben könnte. Sollte Paderborn nämlich Beschwerde beim DFB einlegen wegen des Treffers – und Vollands nachträglichem Geständnis.
Und so gaben sich die Löwen-Verantwortlichen auch alle Mühe, ihren erfolgreichsten Schützen schon im Vorfeld von jedem Verdacht freizusprechen. „Das war in keinem Fall Absicht von Kevin, die Hand war nicht mal richtig am Ball”, sagte Sportchef Florian Hinterberger. Und Trainer Reiner Maurer meinte: „Das Tor ist vertretbar. Seine Hand ging nicht aktiv zum Ball.”
 

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