Die Gute-Laune-Löwen: Bei Sechzig läuft's plötzlich

Pokal, Geld, Fans: Der TSV 1860 ist für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert. Die Löwen können sich auch über einen Geldregen freuen. Und der nächste Neuzugang ist im Anflug.
von  Matthias Eicher
Haben Grund zur guten Laune: Die Löwen um Neuzugang Erik Tallig (r.).
Haben Grund zur guten Laune: Die Löwen um Neuzugang Erik Tallig (r.). © sampics/Augenklick

München - Wenn es läuft, dann läufts bei den Löwen. Kaum war der Tross des TSV 1860 am Montag aus einem überaus erfolgreichen Trainingslager mit positiven Schwingungen heimgekehrt, qualifizierten sich die Sechzger dank des 5:1-Kantersieges der Würzburger Kickers im Totopokal-Halbfinale gegen Viktoria Aschaffenburg für die erste Runde des DFB-Pokals. Am Dienstag sorgte dann Ex-Löwe Kevin Volland mit seinem Wechsel für ein breites Grinsen – und ein weiterer Ex-Sechzger könnte sogar den Weg zurück zu den Blauen finden.

Aber der Reihe nach: Die Rückkehr des traditionsreichen Drittligisten auf die große Pokal-Bühne, das Duell mit Bundesligist Eintracht Frankfurt im Grünwalder Stadion, schmeichelt nicht nur dem Löwenherz: Es spielt mindestens 130.000 Euro ein – Außenseiter-Chancen aufs Weiterkommen und einen weiteren Geldregen inklusive.

Geldregen-Triple für die Löwen

Vollands Auslandswechsel von Bundesligist Bayer Leverkusen zum französischen Spitzenklub AS Monaco, wo der 28-Jährige in einem Video als "deutsche Qualität in Monaco" bezeichnet und mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet wurde, lässt die Kassen ebenfalls klingeln: Die Ablösesumme von etwa 15 Millionen beschert den Giesingern einen Solidaritätsbeitrag im unteren sechsstelligen Bereich. Zwei gute Finanz-News für den kaufmännischen Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer. Inwieweit die Mittel noch in den Etat fließen, ist nicht bekannt.

Schon zuvor hatten sich Pfeifer, aber auch Trainer Michael Köllner und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel bekanntlich am Montag auf die Verkündung der Etaterhöhung von drei auf gut vier Millionen gefreut. Das Geldregen-Triple für die Löwen – wann hat es sowas zum letzten Mal gegeben auf Giesing Höhen?

Neuzugänge und Rückholaktion eines Ex-Löwen

Mit der Verpflichtung von Abwehr-Routinier Stephan Salger am Dienstag machte Sechzigs Sportliche Leitung direkt Nägel mit Köpfen, holte mit dem 30-jährigen Innenverteidiger von Bundesligist Arminia Bielefeld einen Mann, der direkt zur Stütze werden soll. Doch nicht nur das: Die nächsten Wechsel stehen unmittelbar bevor. Köllner und Gorenzel haben eigenen Aussagen zufolge mehrere geeignete Kandidaten zur Hand – der Vollzug ist nur noch eine Frage der Zeit. Was könnte dabei besser passen, als die Rückholaktion eines Ex-Löwen?

Nach AZ-Informationen soll - statt der wohl zu teuren Bundesligaspieler Daniel Baier und Fabian Johnson - Richard Neudecker zurückkehren. Der 23-jährige zentrale Mittelfeldspieler (kann auch Linksaußen und Linksverteidiger) steht aktuell beim niederländischen Erstligisten VVV Venlo unter Vertrag, er soll aufgrund der Corona-Krise aber trotz bis 2022 laufenden Vertrags günstig zu haben sein.

Bald wieder ein Löwe? Richard Neudecker.
Bald wieder ein Löwe? Richard Neudecker. © imago

Der gebürtige Altöttinger hatte seinen Durchbruch bei den Sechzgern (sechs Zweitligaspiele, 25 Einsätze in der U21) damals verpasst und wechselte 2015/16 zum FC St. Pauli (44 Zweitligaspiele). Vom Kiez ging es im Sommer 2019 weiter nach Holland – und nun wohl zurück in die alte Heimat. Schon am Donnerstag könnte 1860 den Deal verkünden. Bleiben zwei noch erhoffte Neuzugänge offen – es soll sich um das defensive Mittelfeld und einen Stürmer handeln.

Dürfen Fans bald wieder ins Stadion?

Saisonstart mit Fans? Sechzig arbeitet aktuell an einem Plan, um zumindest Teile der Anhänger zurück ins Grünwalder zu holen.
Saisonstart mit Fans? Sechzig arbeitet aktuell an einem Plan, um zumindest Teile der Anhänger zurück ins Grünwalder zu holen. © sampics/Augenklick

Ein Comeback soll es auch für die Fans geben: Trotz der aktuellen Verfügungslage in Bayern, keine Zuschauer zuzulassen, steht 1860 laut Pressesprecher Rainer Kmeth im stetigen Austausch mit dem Gesundheitsamt, dem letztlich die Entscheidung obliegt – 1860 könne im Fall des Falles in Liga und Pokal relativ spontan bis zu 30 Prozent der Zuschauer ins Grünwalder einlassen. Wenn auch noch die Fans live dabei sein dürfen, wenn die Blauen wieder kicken – dann kommen die Gute-Laune-Löwen aus dem Grinsen vermutlich nicht mehr heraus.

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