Die große Abhängigkeit von Rubin Okotie

München – Guillermo Vallori brachte es auf den Punkt: „Wir hatten viel Ballbesitz, aber das ist egal, wenn du keine Anspielstation vorne findest. Da haben wir Rubin Okotie vermisst.“ Klare Worte des Innenverteidigers, dessen lange Bälle immer wieder ins Leere gingen oder wie beim 0:1 durch Dedic als Bumerang zurückkamen.
Kapitän Christopher Schindler wollte „die Niederlage jetzt nicht an einem Spieler festmachen, das wäre zu leicht.“ Aber das erste Spiel ohne den Österreicher zeigte, dass Sechzig ohne Okotie nur halb so gefährlich ist.
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Zehn Liga-Tore, dazu zwei im Pokal: Okotie war bislang die Lebensversicherung für den TSV. Nun, im ersten Spiel ohne den am Knie verletzten 27-Jährigen, ging im Angriff kaum etwas zusammen.
Okoties Präsenz fehlte, Okoties Laufbereitschaft fehlte, Okoties Qualität, einen Ball auch mal mit dem Rücken zum Tor behaupten zu können, fehlte. So gingen viele Bälle viel zu leicht verloren. Immer wieder machten es Sechzigs Offensivleute der Frankfurter Verteidigung zu leicht, Angriffe zu unterbinden.
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Alleine Daniel Adlung und Valdet Rama war es zu verdanken, dass es überhaupt zu Chancen kam. Fejsal Mulic, der 20-jährige Serbe, war nach seiner Einwechslung die Nervosität beim Heimdebüt anzumerken. Kein Vorwurf an den Sturmriesen: Die Hoffnung auf Tore darf nicht auf den Schultern eines Spielers liegen, der vor dem FSV-Spiel gerade einmal 14 Zweitliga-Minuten auf dem Buckel hatte.
Erschreckend dagegen, was aus dem Mittelfeld kam: nichts. Weder Ju Weigl noch Yannick Stark oder Ilie Sanchez waren in der Lage, ein konstruktives Offensivspiel auf die Beine zu stellen. Gerade in einem Spiel ohne Okotie vorne drin hätte aus dem Mittelfeld der Sechzger mehr kommen müssen.
Doch ohne Okotie schien der TSV seiner einzig wirklich wertvollen Offensivwaffe beraubt. Sechzig kann nur hoffen, dass der Österreicher ganz schnell wieder fit wird.