Die Eskalation in der Löwengrube

Die Löwen und Investor Hasan Ismaik: Dass beim TSV 1860 bald auseinandergeht, was nie zusammenpasste, wäre konsequent. Ein Kommentar von Gunnar Jans.
Gunnar Jans |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gehen sie bald getrennte Wege? Hep Monatzeder und 1860-Investor Ismaik.
Rauchensteiner Gehen sie bald getrennte Wege? Hep Monatzeder und 1860-Investor Ismaik.

Die Löwen und der jüngste Affront gegen Investor Hasan Ismaik: Dass beim TSV 1860 München nun bald auseinandergeht, was nie zusammenpasste, wäre konsequent. Ein Kommentar von AZ-Sportchef Gunnar Jans.

Wenn Hasan Ismaik, dieser zuweilen blindwütige, nie zu Kompromissen bereite, meist zahlungsunwillige Investor, noch ein paar Gründe gesucht hat, um die so genannte Partnerschaft mit dem TSV 1860 aufzukündigen, die tatsächlich nur ein Kampf um Macht war – die Löwen haben sie ihm doppelt und dreifach geliefert. In kürzester Zeit, genauer: Seit Hep Monatzeder Präsident ist, haben sie schwerste Geschütze gegen den Mehrheitsgesellschafter aufgefahren. Erst den stolzen Araber durch nicht zu rechtfertigendes Zahlungs-Ultimatum provoziert, dann dessen doppelten Gegenschlag in Person eines streitfreudigen Anwalts und eines ägyptischen Spions cool ignoriert und nun, Showdown, die Verträge mit Trainer und Sportdirektor gegen Ismaiks Willen verlängert.

Das ist mehr als mit Förmchen im Sand zu werfen, das ist: die Eskalation in der Löwengrube. Das kann man so machen, will man autark reagieren auf die ungestüme Selbstherrlichkeit und die fragwürdige Zahlungsmoral des Investors, der stets einen kostspieligen Strategiewechsel einforderte, aber nie die notwendigen Millionen dafür folgen ließ  Mit ihrer konzertierten Provokation nehmen die 1860-Bosse den endgültigen Bruch wohl bewusst in Kauf; die Reaktion Ismaiks ist nicht nur die abermalige Ankündigung eines Liebesentzugs, die Erklärung seines Anwalts liest sich wie ein Abschiedsbrief – und der Anfang eines Rosenkriegs. Dass nun bald auseinandergeht, was nie zusammenpasste, wäre konsequent.

Wie bei vielen Scheidungen könnte es am Ende nur Verlierer geben: Ismaik wird, wenn er denn seine Anteile verscherbelt, einen gehörigen Teil seines Invests verlieren; die Löwen müssen ihr weniges Geld zusammenhalten und solide wirtschaftend sich auf weitere Jahre im Mittelmaß einrichten – und mit der Ungewissheit leben, welchen vielleicht noch schlimmeren „Partner“ Ismaik ihnen ins Haus schickt.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.