Die Dauerbrenner bei 1860
MÜNCHEN - Löwen-Cheftrainer Reiner Maurer setzt in dieser Saison auf Kontinuität. Drei seiner Löwen-Profis haben sogar alle Pflichtspiele absolviert: Keeper Gabor Kiraly sowie die Außenverteidiger Stefan Buck und Antonio Rukavina.
Kontinuität als Erfolgsgeheimnis? Zuletzt beim 3:3 gegen den FSV Frankfurt, dem zehnten Spiel ohne Niederlage in Serie, stand zum dritten Mal hintereinander dieselbe Sechzger-Mannschaft auf dem Rasen. Für drei Löwen-Profis aus dieser Elf ist es aber völlig normal, immer durchzuspielen. Sie sind die Dauerbrenner im Team von Trainer Reiner Maurer: Keeper Gabor Kiraly, Linksverteidiger Stefan Buck und Rechtsverteidiger Antonio Rukavina.
Egal ob Liga oder Pokal, das Trio stand in dieser Saison jede Minute auf dem Platz. Sind etwa alle drei konkurrenzlos? Dazu sagt Buck: „Der Kader ist so breit aufgestellt, dass mehrere Spieler auch meine Position spielen können. Es gibt noch Eke Uzoma oder Aleksandar Ignjovski, die mich ersetzen können." Und dann fügt er noch hinzu: „Ich treibe mich in jedem Training selber an, meine Leistungen zu bestätigen, mich zu verbessern, um in der Mannschaft bleiben zu dürfen."
Torhüter Kiraly sieht es ähnlich und meint: „Jeder weiß, dass die Mannschaft nicht bei 11 aufhört, sondern bei 27. Gemeinsam sind wir stark. Du musst dir untereinander helfen und dich unterstützen. Auch wenn wir drei immer spielen, hat jeder von uns seinen eigenen Konkurrenten." Der 34-Jährige erklärt: „Ich fühle mich sicher, aber das bedeutet nichts. Ich versuche natürlich auch, weiter jede Minute zu spielen. Aber ich habe einen guten Torwart-Kollegen (Philipp Tschauner, die Red.) im Rücken. Du musst immer Qualität beweisen – in jedem Training, in jedem Spiel."
Buck und Rukavina müssen sich da weniger Gedanken machen. Bei Buck ist die Situation klar. Der einzige gelernte Linksverteidiger neben ihm ist Juan Barros. Der Peruaner, der im Sommer kurz vor Transferschluss kam, spielte erst ein Mal – bei der letzten Niederlage in Duisburg am 11. September (1:2, d. Red.) – und danach nicht mehr. Und sogar in Duisburg spielte Buck, damals in der Innenverteidigung. Klar, dass der Ex-Augsburger happy ist: „Natürlich gibt es auf anderen Positionen mehr Konkurrenz."
Bei Rukavina sieht es ähnlich aus. Auch Trainer Maurer sagt, dass „wir hinten auf den Außenpositionen dünn besetzt sind". Rukavina stellt seinen Dauereinsatz sogar vor die Familie. Vor einem Monat wurde der Serbe Vater. Am Abend des Pokalspiels in Köln (0:3, d. Red.) brachte seine Frau Dragana Sohn Andrej zur Welt, aber Rukavina wollte lieber spielen und nicht bei der Geburt in Belgrad dabei sein. „Ich bin Profi und will immer spielen", meinte Rukavina damals zu seiner ungewöhnlichen Entscheidung.
Erst nach dem Pokal-Aus flog er zu Frau und Kind. Auch er freut sich über seine Stellung im Team. „Natürlich ist es gut für mich, dass ich hinten rechts nicht so die Konkurrenz habe, aber ich trainiere jeden Tag, als wären da noch drei andere Spieler."
Und was sagt Maurer über seine drei Dauerbrenner? „Wir haben für das Tor noch den Tschauner, aber Kiraly spielt eine gute Runde. Und in der Abwehr will ich nicht immer wechseln. Ein Stefan Bell gehört ja eigentlich auch noch dazu, der seit dem zweiten Spieltag immer spielt." Der Löwen-Coach sieht es nicht als Nachteil an, dass Buck und Rukavina gesetzt sind. „Es gibt Spieler, die brauchen den Konkurrenzdruck, um zu Höchstleistungen angestachelt zu werden, aber dazu gehören die beiden nicht. Die lassen sich nicht hängen. Ein Problem gibt es dann, wenn sich einer von ihnen mal verletzt."
Reinhard Franke
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