Die Comeback-Löwen

Der TSV 1860 München gewinnt mit 2:1 bei Energie Cottbus – und dreht wieder erst nach Rückstand auf. Auch Funkel kann sich das nicht erklären.
Markus Merz |
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Der TSV 1860 München gewinnt mit 2:1 bei Energie Cottbus.
dpa Der TSV 1860 München gewinnt mit 2:1 bei Energie Cottbus.

Cottbus - Nein, jubeln wollte Daniel Adlung nicht. Fast schon entschuldigend hob der Mittelfeldspieler seine Hände, ehe Moritz Stoppelkamp und Dominik Stahl als Gratulanten herbeieilten.

Nach 70 Minuten hatte Adlung für die Löwen zum 2:1 in der Partie bei Energie Cottbus getroffen und den TSV 1860 damit zum Sieg geschossen. Wie schon am 1. Dezember. Beim 2:1-Erfolg in Bochum, dem bis gestern letzten Auswärtssieg der Löwen. Zweiter 1860-Torschütze damals wie gestern: Dominik Stahl.

Der Sieg beim Tabellenschlusslicht aus Cottbus – er war das perfekte Spiegelbild der bisherigen Löwen-Saison. Vor allem seit Friedhelm Funkel Trainer ist. Wieder mal folgte einer schwachen ersten Hälfte eine starke zweite. Wieder mal erzielten die Löwen ihre Tore in Durchgang zwei. Von ihren 29 Treffern in dieser Spielzeit hat das Funkel-Team 19 in der zweiten Halbzeit erzielt. „Wir haben zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen. Im ersten Durchgang war der FC Energie das klar bessere Team, da war ich schon sehr enttäuscht von meiner Mannschaft. Später haben wir uns dann richtig gewehrt“, sagt Funkel selbst.

1860 unter Funkel – oft sind es die Comeback-Löwen! Bei fünf der sechs Siege unter dem 60-Jährigen machten die Sechziger in den zweiten 45 Minuten die entscheidenden Tore. Die Unentschieden gegen den FSV Frankfurt, den SC Paderborn und Erzgebirge Aue machten die Löwen erst mit Toren in den letzten zehn Minuten perfekt.

Das ist gut für 1860. Das ist vor allem gut für Funkel, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft und von dem stark bezweifelt werden darf, ob er denn verlängert wird. Funkel wechselt oft richtig (brachte gestern den spielfreudigen Daniel Bierofka), weiß seine Mannschaft in der Halbzeitpause neu zu motivieren und versteht es, Fehler in der Aufstellung zu korrigieren.

Vor allem aber merkt man: Die Mannschaft ist fit. In der Winterpause hat der Trainer vor allem an der Fitness seines Teams gearbeitet, hat die Spieler mit zahlreichen Intervallläufen gequält. Das zahlt sich zunehmend aus. 1860 kann in der zweiten Hälfte immer zulegen.

Allerdings konnten die Löwen am Mittwoch froh sein, dass sie von Cottbus nicht mit einem deutlicheren Rückstand in die Kabine geschickt worden waren. Ein ums andere mal sorgten Stiepermann, Sanogo und der Torschütze zum 1:0, Ex-Löwe Mathias Fetsch, für Unruhe im Strafraum von Gabor Kiraly.

Bereits in der 5. Minute traf Uwe Möhrle den Pfosten. Im weiteren Verlauf scheiterten Stiepermann (11.), Sanogo (30.) und Madouni (30.) entweder am Löwen-Schlussmann oder am eigenen Unvermögen.

Selbst nach dem schnellen 1:1 von Dominik Stahl in der 47. Minute blieb dem TSV 1860 zunächst das Glück treu. Stiepermann (55.) sorgte für den zweiten Pfosten-Treffer.

Was dann folgte, war das Löwen-Gesicht der zweiten Hälfte. Erst lief Daniel Adlung allein auf das Energie-Tor zu, dann vergab Stoppelkamp, ehe ein Treffer von Yuya Osako zurecht wegen Abseits aberkannt wurde. Adlung war es schließlich, der 1860 in Führung schoss und dem Team den zweiten Dreier im Jahr 2014 bescherte.

Bleibt die Frage: Warum immer erst so spät, Löwen?

Auch Friedhelm Funkel konnte das gestern nicht erklären: „Wir haben uns nicht gewehrt und sind nicht mit der nötigen Konzentriertheit aufgetreten. Obwohl wir das trainiert hatten.“ Ging ja gerade noch mal gut.

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